Roland Spranger Foto Michael GückelRoland Spranger  (Foto © Michael Gückel)

Malaise 

In: Jugendstil und Heinerblut - Kriminelle Geschichten aus Darmstadt (KBV) 

Er parkt den Citroen DS Baujahr 74 ein. Einst ein Wunder an Technik – heute in die Jahre gekommen, so wie er selbst. Rasselnde Lunge, arthritische Knie, Erinnerungslücken.

Die Aussicht auf Pflegeheim und Rollator macht ihm – dem ehemaligen Auftragsmörder – Angst.

Er irrt durch Darmstadt mit dem Ziel, dem allen zu entgehen und seinen Plan dazu auf bizarre Art zu verwirklichen.

Roland Spranger versteht es, sich sehr einfühlsam mit dem Älterwerden und dem Thema Demenz auseinanderzusetzen. Mit einer unkapriziös-metaphorischen Sprache erscheint vor unserem geistigen Auge sein Protagonist samt seinem von Angst geplagtem Seelenleben – eine überzeugend dargestellte und gleichsam originelle Figur, die uns in die Handlung hineinzieht.

Schlussendlich lässt er den Protagonisten eine unerwartet groteske Lösung finden, die aufzeigt, dass Zuneigung größer ist als die Macht des Alterns.


 Cover Heinerblut