Tangobar
Jana Jürß

KLAK Verlag

Taschenbuch

ISBN 978-3-9437-6716-2

12,90 € [D], 13,30 € [A]
Weil er dem großen Comeback der Krimiautorinnen Linda Roos und Rosa Berg im Weg steht, entledigen sie sich ihres Verlegers. Nur gut, dass sie nicht nur literarisch etwas von Mord verstehen. Doch die Dinge entgleiten. Unversehens geraten die Frauen in die Fänge des skrupellosen Unternehmers Koske, der ihnen ein unmoralisches Angebot macht. Unfreiwillig finden sie sich in der Tangobar wieder, in der Cocktails nur nette Beigaben sind. Sie päppeln erfolglose Autoren und verkaufen gut zahlenden Gästen Skripte für das perfekte Verbrechen. Bis der gierige Koske dahinter kommt. Als dieser Rosa Berg den Hof macht, wird den Diven klar, dass etwas passieren muss. In ihrer Not bringen sie mit schwarzem Humor, bissigen Dialogen und viel Sexappeal die Männerwelt durcheinander und mischen den Literaturbetrieb auf. Die „Tangobar“ ist kein Ort, in dem Verbrecher gejagt und von Helden gestoppt werden… aber vielleicht liegt die Rettung nahe.
Jana Jürß

Jana Jürß

Jana Jürß wuchs in Mecklenburg auf. Beruflich orientierte sie sich lange Zeit im Bereich der Wirtschaftsinformatik. Heute lebt sie als Schriftstellerin und Publizistin mit ihrer Familie in Ostfriesland und kann sich ihrer großen Leidenschaft widmen: dem Schreiben. Sie schreibt Gesellschaftsromane, Krimis , Thriller, Horror und Sachbücher.

 

 

 

Empfehlung der Woche

Tangobar die Empfehlung der Woche der SYNDIKATs-Redaktion vom 16. Mai 2016.

Kritikerstimmen

Mörderische Krimi-Milonga: Das Duo Jürß/Bürster beweist, wie reuelos, charmant und bitterfies Frauen Männer auf Torfatmung stellen können. Eine elegant-gemeine Krimikomödie wie eine heiterböse Hananera ... Absolut tanzbar ...
... findet Bestsellerautorin Nina George ("Das Lavendelzimmer")

Mit schwarzem Humor, bissigen Dialogen und viel Sex-Appeal wirbeln die Titelheldinnen die Männerwelt durcheinander und mischen den Literaturbetrieb auf.“
Nordwestzeitung

...ein packendes Psychothriller-Debüt. ... Mit spitzer Feder und einem Gespür für absolut irre Situationen ... "
Ulrike Blatter zu "Teddybär"

Es geht um Manipulierbarkeit, Verführbarkeit von Menschen auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Es geht um das "Mit-sich-machen-Lassen", ums Mitmachen.
Nordkurier zu "Peters Laube"

Vier Fragen an Helga Bürster und Jana Jürß

Wann begann Ihre kriminelle Laufbahn?
HB: Als ich meine Leidenschaft fürs Holzhacken entdeckte.
JJ: Das Verbrechen entschied sich eindeutig für mich.

Wie viele Verbrechen gehen auf Ihr Konto?
HB: So viele, wie man in acht Wintern mit Holzofen schafft.
JJ: Die Verbrecherin genießt und schweigt.

Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?
HB: Mir war kalt.
JJ: Meine Eltern gaben mir schon früh ein Messer in die Hand.

Was ist Ihre Lieblingstatwaffe?
JB: Alles was schwer ist und gut in der Hand liegt.
JJ: Die, welche am leichtesten in meiner Handtasche zu verstecken ist.



Leseprobe

Koskes Beteiligung

Die Schuld- und Sühnenacht, wie ich sie nannte, hielt Rosa und mich eine Weile in einer Stimmung, die man zwischen Irrsinn und Apathie und ansiedeln dürfte. Wir versorgten unsere Gäste, unsere Kunden bekamen ihre Skripte, Richbert kam, um zu putzen. Manchmal tanzte ich mit ihm, weil die Gäste es erwarteten. Alles eigentlich wie in den Wochen zuvor. Allerdings schleppte der Bauunternehmer uns seine Leute an. »Balalaika« beispielsweise, der seine Geliebte um die Ecke bringen wollte. Er war Transplantationschirurg in Berlin. Oder »Schmutzige Liebe«, Fußballmanager aus… darf ich nicht sagen, sonst weiß jeder sofort, wen ich meine. Jedenfalls wollte er uns einreden, dass Ravel den Tango erfunden hat. Ein Idiot, wie er im Buche steht. Großkotzig und eine Stimme, mit der er unsere Bar allein unterhielt. Er wollte immer mit Rosa tanzen, die ihn aber, wie ihm unsere anderen Gäste bestätigten, abweisen musste. Aus Mangel an Talent. Wir zwinkerten uns dann immer zu. Jedenfalls wollte der Fußballheini angeblich lediglich eine gute Kriminalgeschichte geschrieben haben. Rosa und ich tippten wie die Weltmeister abwechselnd. Leider sahen wir nie Geld von denen. Sie beglichen ihre Zeche direkt beim grinsenden Goldzahn. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie ein Vielfaches von dem zahlten, was unsere eigene Kundschaft ihre Mordskripte kostete. Leider hatten wir weniger Zeit für Mr. Love, Zombie und Virgin Killer. Die anderen fraßen uns nach und nach auf. Und finanziell standen wir da, wo wir vor unserer Geschäftsidee standen: Der Mensch saugte uns aus, es blieb fast nichts für uns übrig. Wie lange wir meine Laube und den Mini noch halten konnten, war keine Frage. Rechnen konnten wir beide. In wenigen Wochen mussten wir uns einen Strick nehmen. Wenn nicht ein Wunder geschah. Ich schrieb heimlich, in den wenigen Minuten Freizeit, an meinem Keucher weiter. Demnächst wollte ich Agenturen damit beglücken. Sie würden nicht anders können. Agenturen wollen Trends. Sie wollen, dass die Autoren wissen, was in zwei bis fünf Jahren auf dem Literaturmarkt gefragt ist. Die Verlage greifen, was erfolgreiche Agenten ihnen hinschieben. Wichtig ist die Befriedigung des unersättlichen Mauls der kaufwilligen Leserschar. Wichtig war die Quantität. Das konnten wir. Wir konnten Quantität. Damit waren wir bei Volker erfolgreich gewesen. Beim Krimi musste es bluten und in der Liebe gab es den erfolgreichen Mann und die hingebungsvolle Frau. Einfache Konzepte, die sich leicht umsetzen ließen. Und trotzdem war es harte Arbeit, diese Dinger zu schreiben. Von wegen ohne Leidenschaft irgendwelche Zeilen hinrotzen? Nein!