Teufels Tod
Hellweg-Krimi
Astrid Plötner
Prolibris Verlag, Kassel

© Foto by S.Droste
Astrid Plötner
Astrid Plötner wurde am Rande des Ruhrgebiets geboren, wo sie bis heute lebt. Nach langjähriger Berufstätigkeit im Handel, absolvierte sie ab 2008 erfolgreich ein Fernstudium in verschiedenen Bereichen der Schriftstellerei. 2013 und 2014 wurde sie mit ihren Kurzkrimis „Ausgemobbt“ und „Mordsmasche“ für den Agatha-Christie-Preis nominiert. Seither hat sie weitere Kurzkrimis und mehrere Romane veröffentlicht. Im Besonderen die mittlerweile 6-teilige Serie mit den Ermittlern Maike Graf und Max Teubner, die spannende Kriminalfälle im Ruhrpott, insbesondere in der Region um Unna und Dortmund lösen. Astrid Plötner ist Mitglied im Verein der deutschsprachigen Kriminalliteratur SYNDIKAT e. V.
Rezensionen
„Teufels Tod ist ein spannender Krimi, brillant erzählt und damit beste Unterhaltung.“ Dirk Becker, Redakteur des Hellweger Anzeigers in seiner Rezension zu „Teufels Tod“, erschienen am 3. November 2021 in der Printversion vom Hellweger Anzeiger.Exklusives Interview mit der Autorin
Wo schreibst du am liebsten?
In meinem Büro am Schreibtisch unterm Dachfenster.
Warum bist du im SYNDIKAT?
Ich finde es wichtig, sich unter Kollegen austauschen zu können. Erfahrungen, Tipps und wohlgemeinte Ratschläge.
Dein Sehnsuchtsort?
Die Nordsee, sehr gerne die Insel Borkum, aber nicht zur Hochsaison.
Wo findest du Ruhe?
Ruhe finde ich bei Spaziergängen mit unserer Beagle-Hündin Lucy.
Wo Aufregung?
Aufregung finde ich bei jedem Fußballspiel von Borussia Dortmund.
Deine persönlich meist gehasste Frage?
Wer ist der Täter?
Leseprobe
Friedrich weigerte sich, nur eine Sekunde länger zuzuhören.
Das führte sowieso zu keinem Ergebnis. Seine Füße sogen die
Kälte des nassen Waldwegs auf und brachten ihn zum Frösteln.
Er würde zum Bauernhof zurückkehren. Vielleicht ergab sich
am Nachmittag eine bessere Gelegenheit für einen Spaziergang.
Er drehte sich zur Seite, um an dem widerwärtigen Individuum
vorbeizukommen.
»Jetzt warte doch mal!«
Friedrich hob genervt die Augenbrauen. »Ich habe keinen
Redebedarf! Kapier das endlich!«
»Nur einen Moment! Bitte! Du musst mich unterstützen!«
»Mach den Weg frei, verdammt noch mal!«
»Ich werde nicht eher gehen, bis du mir …«
»Was?«, unterbrach Friedrich sogleich. »Willst du mir drohen?
Du bist das absolut Letzte. Eine Mistfliege, die ich am liebsten
auf dem Boden zertreten würde. Widerlich einfach nur widerlich.«
Das rote Gesicht wurde blass. »Du meinst das tatsächlich
ernst, oder? Und was ist hiermit?« Der Mann zog etwas aus der
Tasche und hielt es ihm entgegen.
Friedrich erkannte sofort, was es war. Am liebsten hätte er es
ihm aus der Hand geschlagen. Aber er drängte sich nur wortlos
vorbei, musste dazu allerdings in den Matsch am Wegesrand treten
und fluchte. Er rief dem Kerl noch eine Gehässigkeit zu und
beschleunigte seinen Gang. Sein Herz hämmerte gegen seine
Brust. Das Dröhnen des Traktors war verstummt. Einen Moment
hörte er nur seine eigenen Schritte. Kurz darauf merkte er, dass
er verfolgt wurde. Diese elende Brut! Er würde sich nicht umdrehen.
Friedrich wäre gerne gelaufen, aber das klappte in seinem
Alter leider nicht mehr. Endlich kam der Feldweg in Sicht, der zu
seinem Bauernhof führte. Plötzlich spürte er von hinten einen
heftigen Stoß. Er stolperte nach vorn, verlor das Gleichgewicht
und landete der Länge nach auf dem morastigen Boden. Ein Knacken
in seinem Handgelenk ließ ihn vor Schmerz laut aufschreien.
Friedrich holte tief Luft und schloss kurz die Augen, sein
Herzschlag raste. Mühsam drückte er sich auf die Knie. Im nächsten
Moment erhielt er einen Schlag auf den Kopf. Es fühlte sich
an, als wäre in seinem Inneren eine Bombe explodiert. Er fasste
sich mit der linken Hand an den Hinterkopf. Seine Finger waren
voller Blut. Schwindel überkam ihn, für einen Moment wurde
ihm schwarz vor Augen. Als der zweite Schlag ihn traf, verlor er
das Bewusstsein.