Ein Grab für zwei
Ralf Kramp

KBV 2013

Taschenbuch

ISBN 978-3-9544-1524-3

12,– € [D], 12,40 € [A]
In der Eifel muss man nur tief genug graben …

Herbie Feldmann hatte schon viele Jobs, die vom ersten Arbeitstag an zum Scheitern verdammt waren, doch dieser hier übertrifft alles: Eine uralte Tankstelle an einer Straße, die ins Nichts führt, mit verbeulten Zapfsäulen, einer Waschstraße ohne Wasser, mit abgelaufenen Schokoriegeln und Coladosen aus den Neunzigern.
Rost-Horst, der Tankstellenpächter liegt im Krankenhaus, und Herbie soll für ein paar Wochen den Laden schmeißen. Gemeinsam mit seinem unsichtbaren Begleiter Julius versucht er herauszufinden, wie Horst sich all die Jahre über Wasser halten konnte. Mit dem Verkauf von Sprit jedenfalls nicht, das steht außer Frage.

Doch dann kommt plötzlich Leben in die Bude, als ganz in der Nähe auf dem Brachland ein menschliches Skelett ausgegraben wird. Hepp Kaltwasser, der alte Bauer, sieht seine langgehegten Vermutungen endlich bestätigt: Hier schlummert eine Römervilla in der Eifelerde! Die Polizei, die Presse und die Archäologen geben sich plötzlich die Klinke in die Hand, und Herbie wird auch die alten Schokoriegel los.
Doch da ist noch etwas, das er im Kofferraum eines der alten Schrottfahrzeuge hinter der Waschhalle gefunden hat. Und das darf auf keinen Fall einer von den Leuten sehen, die von nun an tagein, tagaus seine Tanke belagern …
Ralf Kramp

Ralf Kramp

… geboren 1963 in Euskirchen, lebt in einem alten Bauernhaus in der Eifel.

 Für seinen Debütroman »Tief unterm Laub« erhielt er 1996 den Förderpreis des Eifel-Literaturfestivals. Seither erschienen mehrere Kriminalromane und zahlreiche Kurzgeschichten.

 Unter dem Titel »Blutspur« veranstaltet er mit großem Erfolg Krimiwochenenden, bei denen hartgesottene Krimifans ihr angelesenes "Fachwissen" bei einer Live-Mördersuche in die Tat umsetzen können.

 Im Jahr 2002 erhielt er den Kulturpreis des Kreises Euskirchen.

 In Hillesheim in der Eifel unterhält der Krimi-Fachmann zusammen mit seiner Frau Monika das »Kriminalhaus«, eine touristische Attraktion mit dem »Deutschen Krimi-Archiv« (30.000 Bände), dem »Café Sherlock«, einem Krimi-Antiquariat und der »Buchhandlung Lesezeichen«.

 Mit seinen schwarzhumorigen Kurzkrimis hat sich Ralf Kramp nicht nur ein großes Lesepublikum erobert, sondern er tourt auch mit höchst unterhaltsamen Leseabenden durch den gesamten deutschsprachigen Raum. Dabei können sich die Zuhörer über seine haarsträubenden Kriminalgeschichten amüsieren und sich dem prickelnden Wechsel zwischen Gänsehaut und Zwerchfellerschütterung hingeben.

 

Die Presse feiert ihn, wo auch immer er auftritt:

„Der Mann liest nicht vor, er verwandelt mit seiner Rezitation den schlichten Vorlesesessel zum bunten Tatort.“ (Peiner Allgemeine)

„Mit wechselnden Stimmen schlüpfte Kramp in die Rollen seiner Protagonisten und verlieh ihnen so einen unverwechselbaren Charakter.“ (Rheinische Post)

„Der Art, wie Ralf Kramp seine Geschichten vorträgt, kann sich kaum jemand entziehen.“ (Aachener Nachrichten)

Gewinnspiel

 

Drei signierte Bücher sind zu gewinnen. Die Frage lautet:

Der wievielte Herbie-Feldmann-Roman ist „Ein Grab für zwei“?

 

Die Einsendungen können bis 30. Juli 2021 hierhin gesendet werden.

Ein exklusives Interview mit dem Autor

Wo schreibst du am liebsten?

Antwort:

Früher war es ausschließlich mein Schreibtisch, an dem ich schreiben konnte. Das hatte schon etwas altarartiges. Heute erkunde ich mit dem Laptop jeden Winkel unseres großen Gartens.

           
Welches ist dein Lieblingskrimi?

Antwort: 

Mein Herz schlägt für die klassische englische Kriminalliteratur. Die Reihe um „Dangerous Davies“ von Leslie Thomas hat bei mir viel ausgelöst.

         

Warum bist du im SYNDIKAT?

Antwort:           

Zu Beginn war es der gemeinsame Kampf für den deutschsprachigen Krimi, der im Buchhandel ein kümmerliches Dasein führte. Heute ist es der Stolz auf gemeinsam Erreichtes, die innige Verbundenheit mit Kolleginnen und Kollegen, die Freude am Erfolg der Anderen.

 

Dein Lieblingswort?

Antwort:           

Ich mag „nichtsdestoweniger“ sehr.

 

 

Dein Lieblingsmord?

Antwort:        

Ein Nebenbuhler wird von den Dobermannrüden Stan und Ollie zerfleischt, als er per Telefon gebeten wird, das Triggerwort laut auszusprechen, das sie zu Killerhunden macht. (Columbo, „Mord per Telefon“)

  

Wo findest du Ruhe?

Antwort:  

In der Badewanne

         

Wo Aufregung?

Antwort:

Beim Kleiderkauf in der großen Stadt.          

Leseprobe

Prolog

Nehmen wir mal an, Sie wollen eine Leiche vergraben …

Es gibt für alle möglichen Dinge ideale Plätze. Wundervolle, einzigartige, prädestinierte Plätze, die über ausgezeichnete Voraussetzungen verfügen. Belebte Stellen beispielsweise, an denen man gute Geschäfte machen kann, mit hübsch viel Laufkundschaft. Man braucht dafür bevölkerte Orte, die häufiger frequentiert werden als andere, bei denen die Menschen aber dennoch nicht so in Eile sind, dass sie gleich weiterströmen. Plätze, an denen alles stimmt – je nachdem, was man vorhat.

Es gibt Plätze, von denen aus man einen perfekten Überblick hat, eine durch nichts verstellte Weitsicht, die einem viele Geheimnisse offenbart, wenn man aufmerksam das Auge schweifen lässt.

Es gibt aber auch das Gegenteil davon. Plätze, an denen man verborgene Dinge tun kann. Will man eine Unternehmung im Geheimen durchführen, benötigt man einen Platz, an dem niemand etwas von den Heimlichkeiten mitbekommt, denen man dort nachgeht. Solche Orte, so scheint es, werden zunehmend seltener in unserer Zeit.

Nehmen wir also an, Sie wollen eine Leiche vergraben. Wirklich nur mal angenommen. Auf den ersten Blick kann man das natürlich überall tun. Im Stadtpark, im Gebüsch hinter der Autobahnraststätte, im Grünstreifen neben dem Finanzamt, in der Weitsprunggrube der Sportanlage … All das ist selbstverständlich nicht angeraten, das ahnen Sie schon selbst. Man braucht dazu einen idealen Platz. Einen Platz, an dem man sehen kann, ohne gesehen zu werden. Einen Platz, den man unbeobachtet erreichen und wieder verlassen kann. Man braucht Mut, Kraft und ein bisschen Geschick. Und selbstverständlich eine Leiche.

Nehmen wir mal an, bei Ihrer Leiche handelt es sich um einen mittelgroßen Körper. Nicht zu schwer. Einen leblosen Körper zu bewegen, ist eine Heidenarbeit, wenn man dabei nicht mehr als seine eigene Muskelkraft zur Verfügung hat. Wahrscheinlich haben Sie eine Vermutung, was das bedeutet, aber Sie können sicher sein, dass Sie keine Ahnung haben, wie schwer so etwas in Wirklichkeit ist. Fatalerweise kann man es ja vorher noch nicht einmal üben. Folglich braucht man bei der Planung eine gehörige Portion Vorstellungskraft.

Setzen wir also mal voraus, Sie haben die Leiche, die Vorstellungskraft, das Geschick und … ja, natürlich auch den Spaten. Selbstredend brauchen Sie einen Spaten! Einen guten Spaten, ein solides Gerät. Nun ja, es geht auch mit einem Baumarkt-Sonderangebot. Aber das müssen Sie selbst wissen.

Nehmen wir vor allen Dingen aber mal an, Sie haben den idealen Platz! Einen perfekten Platz, ja, den haben Sie. Einen besseren als den können Sie gar nicht finden, da sind Sie sich sicher. Sie sollten sich sehr sicher sein, was den Platz angeht!

Sie können sich nicht in diese Situation hineinversetzen? Hm. Ist das denn wirklich so schwierig?