Aus dem Nichts
Irene Scharenberg

Prolibris

Taschenbuch

ISBN 978-3-9547-5242-3
Originalausgabe

14,– € [D], 14,40 € [A]
„Sie sind mir ja ein ganz Gewitzter. Wat Sie alles aus mir rauskitzeln
tun.“
Was die Zeugin da sagt, nimmt Bernhard Barnowski als aufbauendes Lob. Er muss sich beweisen, soll in absehbarer Zeit den Posten von Kriminalhauptkommissar Pielkötter übernehmen. Und er will alles geben in ihrem neuen Fall, dem Mord an einer jungen Schutzpolizistin aus Moers. Doch dann wird seine Kollegin in Duisburg überfallen. Obwohl sie dem Täter entkommen kann, gilt Pielkötters Team nun als befangen und man will ihnen die Ermittlungen wegnehmen. Das entfacht noch einmal den Ehrgeiz von Pielkötter, der bisher jeden Mord aufgeklärt hat. Aber jetzt läu ihnen die Zeit davon, bevor Kollegen aus Düsseldorf übernehmen. Sie bleiben dem Mörder auf der Spur und ahnen nicht, welch perfides Spiel er sich für sie ausgedacht hat.
Irene Scharenberg

Irene Scharenberg

Irene Scharenberg ist im Ruhrgebiet und am Niederrhein aufgewachsen. Seit 2004 sind zahlreiche ihrer Kurzgeschichten in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien erschienen und in Wettbewerben ausgezeichnet worden. 2009 gehörte die Autorin zu den Gewinnern des Buchjournal-Schreibwettbewerbs. Sie hat neun Kriminalromane mit dem Kommissarenduo Pielkötter/Barnowski im Prolibris Verlag veröffentlich. Im September 2021 erschien ihr erster Psychothriller  "Näher als du glaubst" im selben Verlag.

Rezension

 „Der Krimi ist ein echtes Lesevergnügen.“

Rheinische Post, November 2022 


Fragen der SYNDIKATS-Redaktion an Irene Scharenberg

Wo schreibst du am liebsten?

Am Computer in meinem Zimmer, die Ideen können aber überall entstehen.

Welcher ist dein Lieblingskrimi?

„Lauf, Jane, lauf!“ von Joy Fielding.

 Dein Lieblingskollege/Lieblingskollegin?

 Ingeborg Struckmeyer (kennengelernt durch das Syndikat).

Warum bist du im SYNDIKAT?

Ich finde, dass man gemeinsam den deutschsprachigen Krimi besser fördern kann. Außerdem schätze ich den Austausch mit anderen Autoren, die Hilfe bei komplizierten Fragen rund um das Verbrechen und die tollen Fortbildungen.

Dein Lieblingswort?

Unwillkürlich (zum Leidwesen meiner Lektorin).

         

Das SYNDIKAT-Gewinnspiel

Recherchieren und gewinnen!

Wie heißen die beiden Kommissare, die in dem Krimi „Aus dem Nichts“ ermitteln und warum will man ihnen die Mord-Ermittlungen im Fall einer jungen Polizistin wegnehmen?

Unter den richtigen Einsendungen werden drei Exemplare verlost.

Antworten bitte bis zum 8.5. 2023 per E-Mail

Leseprobe

Vor ihrer Tür zögerte sie, dann atmete sie dreimal durch und steckte

den Schlüssel ins Schloss. Mit angespannten Muskeln betrat

sie die Diele. Sie horchte einige Sekunden. Alles blieb still. Der

Duft aus dem Treppenhaus hatte sich längst verflüchtigt, aber

nun roch sie etwas Untypisches für ihre Wohnung, das sie

nicht genau definieren konnte. Tief sog sie die Luft durch die

Nase ein. Ihre anfängliche vage Wahrnehmung bestätigte sich.

Was hatte das zu bedeuten?

Du musst hier raus, schrie eine Stimme in ihr. Sie gab der

Angst jedoch nicht nach. Schließlich war sie Polizistin und

hatte gelernt, wie man einen Gegner überwältigt. Sie dachte

an Imke, aber ihre tote Freundin war mit Sicherheit ohne Vorwarnung

auf ihren Mörder getroffen. Erneut zog Franziska

die Luft durch die Nase. Sie nahm schwach eine Mischung aus

Aftershave und irgendwelchen Gewürzen wahr, die sie nicht

identifizieren konnte. Womöglich hatte ihr Mantel diesen Mix

an Leas Garderobe angenommen? Auf der Heimfahrt war der

Geruch vielleicht überlagert worden, um sich nun, da sie sich

vollkommen auf ihre Sinne konzentrierte, in ihrer winzigen

Diele zu entfalten, deren Ausmaße denen einer früheren Telefonzelle

glich. Ich werd verrückt, grübelte sie. Überall witterte

sie Gefahr. Am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen,

aber das gestattete sie sich nicht.

Mit energischen Schritten lief sie weiter und stieß die Küchentür

so heftig auf, dass sie gegen den Griff des dahinterliegenden

Kühlschranks knallte. Es krachte und sie zuckte automatisch

zusammen. Von der Straßenlaterne drang so viel Helligkeit

durch das Fenster, dass sie alle Umrisse erkannte. Hier

war niemand. Trotzdem zog sie ein Messer aus dem Block neben

dem Herd und schlich damit zurück in die Diele. Franziska

betrat das schlichte Wohnzimmer, das sie neulich erst durch

ein neues Sofa mit Karomuster in gelben, grünen und blauen

Farbtönen aufgepeppt hatte. Ihre Hand tastete nach dem

Lichtschalter.

Als die Dunkelheit wich, atmete sie die Luft aus, die sie unwillkürlich

angehalten hatte. Sie schielte zum ovalen Glastisch

vor der Couch, auf dem sie glaubte, das Handy vergessen zu

haben. Verflixt, dort lag es nicht.