Doch der Tod wartet nicht
Irene Scharenberg


ISBN 978-3-9547-5129-7

12,– € [D], 12,40 € [A]
»Aber dat dieser junge Mann immer nur aufgetaucht ist, wenn Herr Schaneck nich zu Hause war, dat muss einem doch zu denken geben«, so kombiniert Annegret Wörtmann messerscharf. Sie kennt sich aus, sie guckt nicht nur in Nachbars Garten, sondern auch jeden Krimi im Fernsehen. Nun, da Schaneck tot ist, ermordet mitten auf der Beecker Kirmes, kann sie der Duisburger Kripo wertvolle Hinweise geben.
Kommissar Pielkötter und sein Mitarbeiter Barnowski beginnen also, gegen die Witwe und ihren Liebhaber zu ermitteln. Beide können ein Alibi vorweisen. Die Kommissare gehen allerdings davon aus, dass Schaneck von einem bezahlten Killer erstochen wurde. Doch wer hat ihn engagiert?
Irene Scharenberg

Irene Scharenberg

Irene Scharenberg ist im Ruhrgebiet und am Niederrhein aufgewachsen. Seit 2004 sind zahlreiche ihrer Kurzgeschichten in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien erschienen und in Wettbewerben ausgezeichnet worden. 2009 gehörte die Autorin zu den Gewinnern des Buchjournal-Schreibwettbewerbs. Sie hat neun Kriminalromane mit dem Kommissarenduo Pielkötter/Barnowski im Prolibris Verlag veröffentlich. Im September 2021 erschien ihr erster Psychothriller  "Näher als du glaubst" im selben Verlag.

Empfehlung der Woche

Doch der Tod wartet nicht ist die Empfehlung der Woche der SYNDIKATs-Redaktion vom 24. Juli 2017.

Kritikerstimmen

Erst kurz vor Schluss des spannenden Krimis erfährt der Leser eine gut konstruierte Wendung und schließlich die überraschende Auflösung. Bis dahin lässt die Autorin geschickt die Leser im Unklaren und schickt ihren Protagonisten und seinen Mitarbeiter an interessante und gut beschriebene (Kultur-)Stätten ...
Der Westen, WAZ/NRZ vom 08.10.2016

Auch mit ihrem jüngsten Regionalkrimi kann Irene Scharenberg ihre Leser fesseln. Doch der Tod wartet nicht ist der Titel des Romans, der sich nicht nur durch viel Lokalkolorit, sondern, und das ist das Wichtigste, durch Spannung und einen hohen, durchaus gepflegten Unterhaltungswert auszeichnet. Als Leser möchte man auf eine Fortsetzung hoffen, die Anlage dafür ist zweifellos da.
Rheinische Post vom 28.10.2016

Drei Fragen an Irene Scharenberg

Wie viele Verbrechen gehen auf Ihr Konto?
Falls ich mich nicht verzählt habe, gehen fünfzehn Morde auf mein Konto.

Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?
Die Taten verteilen sich auf sechs Bücher.

Was ist Ihre Lieblingstatwaffe?
Bei der Tatwaffe liebe ich ein gewisse Abwechslung. Ein Pistole war bisher nicht dabei und auch keine Bohrmaschine, wie Kommissar Barnowski, Pielkötters Mitstreiter, in einem der Romane witzelt.

Leseprobe

Varujan ließ die Pistole zurück in seine Hosentasche gleiten und zog sein Handy hervor. Als er den Einschaltknopf berührte, zitterte seine Hand ein wenig. Die Uhrzeit leuchtete auf. Nur noch eine Minute. Und immer noch gab sich niemand zu erkennen. Ob sein Auftraggeber wohl eine Maske tragen würde? Schließlich hatte er bei der ersten Kontaktaufnahme alles so arrangiert, dass er unerkannt bleiben konnte. Ja, er würde maskiert sein, es sei denn ... Automatisch krampften sich seine Magenmuskeln zusammen. Während er nach seiner Waffe fasste, verbot er sich, diesen Gedanken zu Ende zu denken. Plötzlich tauchte der Sterbende von der Kirmes wieder vor seinem geistigen Auge auf, und jetzt begannen seine Knie, leicht zu zittern. Reiß dich endlich zusammen, ermahnte er sich. Varujan zog seine Kappe tiefer in die Stirn, als könne er dadurch alle Spekulationen verscheuchen.
„Sie werden mich schon finden“, hatte sein Auftraggeber gesagt, mehr nicht. Hatte ihn etwas aufgehalten oder saß er doch in diesem Fiat Panda, der ganz hinten einsam auf dem Parkplatz stand? Varujan lief weiter auf den Wagen zu. In der Hand hielt er die gezückte Pistole. Je näher er dem Auto kam, umso heftiger klopfte sein Herz. Inzwischen war er so nah, dass er eine Beule am Kotflügel und die kaputte Stoßstange erkennen konnte. Nein, das Auto passte wirklich nicht zu dem Mann, dessen Stimme geklungen hatte, als sei er es gewohnt, Befehle zu erteilen, statt anzunehmen. Trotzdem konnte es nicht schaden, in das Innere des Wagens zu spähen.
Noch wenige Schritte, dann hatte Varujan das Auto erreicht. Er bückte sich etwas, um besser sehen zu können. Im nächsten Augenblick zuckte er zurück. Dort saß jemand. Wahrscheinlich ein Mann. Sein Gesicht war in der Dunkelheit kaum zu erkennen gewesen, aber er hatte den Kopf in seine Richtung bewegt. Die Fahrertür wurde ruckartig aufgerissen. Varujan blieb keinerlei Zeit, in Deckung zu gehen.