Vorbelastet
Peter Märkert

BoD – Books on Demand

Taschenbuch

ISBN 978-3-7543-4550-4
1. Auflage

11,99 € [D], SFr. 17,90 [CH], 12,40 € [A]
"Dass das weiche Wasser in Bewegung mit der Zeit den harten Stein besiegt, du verstehst, das Harte unterliegt. Laotse

Der Missbrauch eine Intrige?
Bewährungshelferin Marie Marler zweifelt an der Schuld des Physiotherapeuten, der nach Verbüßung seiner Freiheitsstrafe bei ihr unter Führungsaufsicht steht. Hauptkommissar Christian Kramer, der für die Überwachung rückfallgefährdeter Sexualstraftäter zuständig ist, fehlt jedes Verständnis für seine Freundin.
Der Mord ein Racheakt?
Alles deutet darauf hin, wäre da nicht das eindeutige Alibi des Hauptverdächtigen. Und die Tatausführung spricht für die organisierte Kriminalität.
Peter Märkert

Peter Märkert

Jahrgang 1955, lebt und arbeitet in Bochum. Nach dem Abitur Studium in Informatik und Sozialarbeit. Tätigkeiten als Taxifahrer, Techniker, Sozialarbeiter im Justizvollzug, Bewährungshelfer und Autor. Neben Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften als Roman erschienen: „Lauter“, Conte-Verlag, Juli 2006; „Jeder Einzelne“, Brockmeyer Verlag, Mai 2010; "Schweigen ist Tod", September 2012, Brockmeyer Verlag, "Unter die Räder gekommen", November 2015, Brockmeyer Verlag, "Janina tot", 2018, Tolino, BoD, Amazon. Nach der Aufgabe des Brockmeyer Verlages Neuauflagen der Justizkrimis bei Tolino, BoD und Amazon. Im September 2021 dann "Vorbelastet" und im November 2023 "Natalies Traum", die neuen Justizkrimis der Marie Marler Reihe. 

Rezensionen

»Polizeiarbeit im Milieu der Bewährungshilfe – das ist äußerst realistisch geschildert und äußerst spannend erzählt.«

WDR 5, Mordsberatung (zum Vorgänger: »Schweigen ist Tod«)

Gewinnspiel

Gewinnspielfrage:

Welchen Beruf übt Marie Marler aus und wie heißt ihre Arbeitskollegin mit Vornamen?

Die drei ersten richtigen Antworten (hierhin senden), erhalten eine kostenlose Printausgabe des neuen Justizkrimis: „Vorbelastet“. 

Exklusives Interview mit der SYNDIKATS-Redaktion

Wo schreibst du am liebsten?

Antwort: Am Esstisch in der Küche und in Cafés       
Welches ist dein Lieblingskrimi?

Antwort: Viele! Aktuell: Der Fall Collini. Ferdinand von Schirach          
Dein Lieblingskollege/Lieblingskollegin?

Antwort:  Stefanie Gregg         

Warum bist du im SYNDIKAT?

Antwort: Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.           

Dein Lieblingswort?

Antwort: Nullsummenspieler          

Dein Sehnsuchtsort?

Antwort:  St. Petersburg         

Dein Lieblingsgetränk?

Antwort:  Kaffee         

Dein Lieblingsmord?

Antwort: Im Moment keine Antwort         

Wo findest du Ruhe?

Antwort: Im Badbei Spaziergängen im Wald         

Wo Aufregung?

Antwort: Vor Veranstaltungen          
Deine persönlich meist gehasste Frage?

Antwort: Nach dem Lieblingsbuch.           

Leseprobe

Er parkt zweihundert Meter vor der Einfahrt zum Spielbankgelände entfernt auf dem Seitenstreifen, um den restlichen Weg zu Fuß zu gehen. Im Casino lässt er sich Zeit, holt sich einen Drink und wechselt die fünfhundert Euro in Jetons, bevor er sich zum Roulette-Tisch begibt und mit zitternden Händen das Spiel beginnt. Er ärgert sich über sein Zittern. Es war vor vier Jahren nicht da und heute soll alles sein wie damals. Es kann nur Rot kommen. Es ist der Tag, auf den er so lange gewartet hat, der sein Leben verändern wird. Er atmet tief durch, versucht, sich nichts anmerken zu lassen, obwohl er innerlich bebt. Es kommt Rot. Er wiederholt den Einsatz und erweitert ihn auf gerade Zahlen. Er gewinnt und spürt, dass die Zeit gekommen ist. Er nimmt allen Mut zusammen und setzt auf Zero, zittert vor Aufregung am ganzen Körper. Er zwingt sich zur Ruhe, atmet tief ein und aus. Es erscheint ihm, als würde die Kugel ihre Bahnen in Zeitlupe drehen. Er sieht nicht hin, kann nicht hinsehen. Er wartet auf die Erlösung. ›Zero‹. Es durchströmt ihn ein Glücksgefühl, dass er aufspringen und jeden umarmen möchte. Er streicht den Gewinn ein, setzt erneut auf Zero und verliert. Die Enttäuschung ist groß. Er redet sich ein, dass es daran liegt, dass er im letzten Moment zweifelte und nicht alles wagte. Er versucht es mit Serien, doch das Glück hat ihn verlassen. Soll er aufhören und mit dem restlichen Gewinn zurückfahren, bevor er ihn verspielt? Nein, es reicht nicht. Noch einmal Zero! Eine plötzliche Eingebung zwingt ihn zum Wechsel auf die Achtzehn, seinen Geburtstag, seinen Glückstag. Es fühlt sich gut an, er setzt so viel wie möglich. Alles oder nichts. Die Kugel dreht sich im Kessel. Er schließt die Augen und spürt, wie seine Lippen zittern. Er wird gewinnen. Es ist sein Tag. Es gibt keinen Zweifel. Er nimmt wahr, wie die Kugel an Geschwindigkeit verliert und empfindet diesen unbeschreiblichen Glücksmoment, schon bevor sie einlocht. Er öffnet die Augen. Achtzehn! Er hat es geschafft. Freudige, auch neidvolle Gesichter um ihn herum. Der Croupier schiebt ihm die Jetons zu. Das Spiel geht weiter. Er setzt auf Serien und sein Glück dauert an.

Plötzlich ist Estella da. Er hat sie nicht kommen sehen. Sie grüßt ihn, als wären sie seit damals die besten Freunde. Sie ist allein und sieht hinreißend aus. Erinnerungen werden wach. Wie hat er den Moment herbeigesehnt? Er zwingt sich zur Ruhe, dreht sich zum Spieltisch, setzt eine kleine Summe auf Rot, um nichts zu riskieren. Er darf sich von ihr nicht ablenken lassen, so schwer es ihm fällt. Warum kommt sie ausgerechnet heute? »Ich hatte damals versucht, dich zu erreichen, die Nummer war tot«, sagt er. »Ich wollte es dir beim letzten Mal sagen. Du warst so schnell weg. Wo sind deine Freunde?« 

Sie lacht. »Mein Bruder hat mir verboten, dich zu treffen. Ich hatte viel Ärger wegen dir. Ich erklärte ihm, dass du nicht so bist, sondern ein Arzt für Bambini. Es interessierte ihn nicht. Es ist kein Ort zum Kennenlernen, sagte er. Du bist ein Spieler und ein Betrüger. Stimmt das?« Sie sieht ihn mit ihren großen dunklen Augen an. 

»Nein. Warum urteilt er so, ohne mich zu kennen?« Es ärgert ihn. Sie antwortet nicht. Er fragt, ob sie in Unna arbeitet. Sie zuckt mit den Schultern. 

»Ich helfe in einer Pizzeria aus. In zwei Wochen fahre ich mit meinem Bruder zur Familie nach Italien.«

Er spürt ihre Freude, ist enttäuscht und fragt sich gleichzeitig, was es ihn angeht. »Wo leben deine Eltern?«

Sie lächelt. »In einem kleinen Dorf in Kalabrien. Nicht weit vom Meer.«

Wie kann es sein, dass sie solch eine Anziehung auf ihn ausübt? Er spürt das freie Leben in ihr, die Sonne, das Meer.

Termine

Wann Was Wo
16. Mai 24
18:30 Uhr
Die langen Nächte der Verbrechen - Manager, Macht und Moneten
Wenn der Euro rollt und die Scheine knistern.
Kulturzentrum Pavillon - Kleiner Saal
30161 Hannover