Paulis Pub
Günter Neuwirth

Gmeiner Verlag



Warning: Undefined property: stdClass::$verfuegbarkeit in /kunden/187095_86504/syndikat_2023/components/com_verlag/helpers/verlag.php on line 309

ISBN 978-3-7349-9436-4

4,99 € [D]

Als der Dealer Hannes seine Freundin Sonja tot auffindet, ist er sich sicher, dass sie keines natürlichen Todes gestorben ist. Sofort fällt sein Verdacht auf seinen Jugendfreund Mike. Dieser ist eine aufstrebende Größe in der Wiener Unterwelt. Zwischen ihnen entbrennt ein erbitterter Kampf.

Eine Stadträtin will aus dem Fall politisches Kleingeld schlagen, spielt dabei Mike in die Hände und verfängt sich in seinen Fallstricken.

Auch die frustrierte Society-Reporterin Carina wird in das ungleiche Kräftemessen verwickelt. Und Inspektor Hoffmann ist den Ereignissen auf der Spur. Schließlich kommt es zum Showdown zwischen Hannes und Mike.

Günter Neuwirth

© Rudi Ferder

Günter Neuwirth

Günter Neuwirth, geb. 1966, wuchs in Wien auf. Nach einer Ausbildung zum Ingenieur und dem Studium der Philosophie und Germanistik zog es ihn für mehrere Jahre nach Graz. Heute wohnt er in Wien und in der Weststeiermark. Der Autor ist als Informationsarchitekt an der Technischen Universität Graz berufstätig.

Günter Neuwirth ist Autodidakt am Piano und trat während des Studiums in Wiener Jazzclubs auf. Eine Schaffensphase führte ihn als Solokabarettist auf zahlreiche Kleinkunstbühnen. Seit 2008 publiziert er Romane, vornehmlich im Bereich Krimi.

Empfehlung der Woche

Paulis Pub ist die Empfehlung der Woche der SYNDIKATs-Redaktion vom 05. Dezember 2016.

Kritikerstimmen

Der Ermittler in diesem Kriminalstück heißt Hoffmann. Es ist eher unscheinbar und bei seinen Kollegen als "langsamster Polizist Wiens" verschrien. Hektisch geht es daher im vorliegenden Bändchen nicht zu. Aber dies entspricht auch der gefühlten Geschwindigkeit der Stadt, die einen erheblichen Anteil in dem Roman von Günter Neuwirth einnimmt und deren Atmosphäre zu einem großen Teil den Charme des Krimis ausmacht. Hinzu kommen die liebenswerten Personen, die man als Leser schon nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen hat. Dabei sind es erstaunlicherweise Gute und Böse gleichermaßen, die den Leser in den Bann ziehen. Mit wenigen Sätzen schafft es der Autor, aus Handlungsträgern richtige Charaktere und Menschen entstehen zu lassen. Dies ist Neuwirths Stärke, die Personen mit dem lokalen Kolorit zu verbinden und daraus eine lesenswerte Mischung zu schaffen.
Thomans Neumann, www.literaturkritik.de

Der Roman um Paulis Pub bildet den Auftakt zu einer Trilogie um den aufrechten, langsamen, ein bisschen mürrischen Polizisten Wolfgang Hoffmann. Günter Neuwirth reichert seinen Fall mit Wiener Lokalkolorit, kleinen Seitenhieben auf Exekutive und populistische Stadträte an. Immerhin, die Handlung schnurrt wie ein Uhrwerk und die Figuren bewegen sich sicher in ihrer Welt.
Martin Lhotzky, Volltext

Und falls jemand mal Zeit und Lust hat, etwas Musikalisches-Kriminalisches zu lesen, Paulis Pub oder Fichtes Telefon empfiehlt sich!
Christian Berger, Literadio, live von der Leipziger Buchmesse

Günter Neuwirth bereichert mit der Figur des Wiener Drogenfahnders Wolfgang Hoffmann die Krimiszene. Sein Debütroman Paulis Pub fesselt den Leser von der ersten Seite an. Hoffentlich wird es in Zukunft weitere Fälle mit Wolfgang Hoffmann geben.
Wolfgang Mayr, Krimiseiten

Leseprobe

1

Natürlich war es verrückt. Ein irres Risiko. Ein verdammt unangenehmes Gefühl kochte in seinen Bauch. Hannes lief leichtfüßig durch die Straße. Das machte das Training. Joggen war sein Ding. Die Atmung kam gleichmäßig, er war in Topform.
Flip musste durchgeknallt sein. Die Polizei hing Flip an den Fersen, dennoch hatte er eine Übergabe vereinbart. Hannes spähte nervös um sich. Wenn Flip schon den Mutigen spielen wollte, war das seine Sache, ihn jedoch da hineinzuziehen, fand Hannes einfach mies. Aber jetzt gab es kein Zurück.
In gemächlichem Tempo lief er die äußere Mariahilferstraße hoch. Wie immer war er in seinen schlabbrigen Jogginganzug gehüllt. Auch die Laufschuhe waren nicht mehr die besten, aber eine Zeitlang würde er damit noch auskommen müssen. Wirklich viel Geld verdiente er mit der Dealerei nicht. Es reichte gerade.
Ein Streifenwagen fuhr an ihm vorbei. Hannes fluchte in sich hinein. Flip, dieser Wahnsinnige, aber Hannes brauchte das Dope unbedingt. Gestern hatte er das Zeug bezahlt und war nun völlig pleite. Auf Pump oder auf Kommission rückte Flip nie etwas heraus. Die Übergabe musste einfach klappen. Hannes biss die Zähne zusammen und erhöhte das Tempo. Er näherte sich dem Auer-Welsbach-Park.

2

Wolfgang Hoffmann winkte dem Fahrer des Wagens zu. Dieser bremste scharf und fuhr rechts ran. Hoffmann öffnete die Tür und ließ sich auf den Rücksitz fallen. Der Fahrer wartete nicht einmal, bis Hoffmann die Tür wieder geschlossen hatte, er drückte auf das Gaspedal.
„So flott unterwegs?“
Der Beifahrer blickte kurz nach hinten.
„Der Assmann hat uns drei Minuten gegeben.“
Hoffmann griff nach dem Sicherheitsgurt. Sein Kollege Assmann hatte es immer eilig und nur selten gab es wirklich einen Grund dafür.
„Und wohin geht’s?“
„Auer-Welsbach-Park.“
Der Fahrer wechselte die Spur und setzte zu einem Überholmanöver an. Hoffmann kannte die beiden Polizisten vom Sehen. Heute sollte Philip Kurz, in der Szene bestens unter seinem Spitznamen Flip bekannt, über die Klinge springen. Hoffmann war neugierig, ob Assmann das Kunststück zu Wege bringen würde. Er selbst hatte Flip seit fast einem Jahr auf der Abschussliste, aber Flip war ein verflucht gerissener Kerl. Kein vollgedröhnter Idiot mit zu viel Hasch in den Taschen, sondern ein gewitzter Spieler.
„Und wie viele werden von uns antanzen?“
„Sechs Mann von uns und vier von der Wega“, erwiderte der Beifahrer.
Hoffmann pfiff durch die Zähne.
„Na bravo. Warum nicht gleich ein Hubschrauber.“
„Dein Kollege muss ein paar gute Freunde in der Chefetage haben.“
Sie fuhren zügig am Schloss Schönbrunn vorbei.
„Die hat er. Jawohl, die hat er.“