Leichen, die auf Kühe starren
Tatjana Kruse

Haymon


ISBN 978-3-7099-7922-8

12,95 € [D]

Schock in Kitzbühel! Plötzlich tauchen Leichenteile auf.

Währenddessen schleicht eine Gruppe Hansi-Hinterseer-Hardcore-Fans in geheimer Mission durch den Ort, und internationale Gangsterbosse halten ein Treffen ab. Zufall? Grizelda Obermoser, Agentin im unruhigen Ruhestand, und Zimmermädchen Leo ermitteln ... 

Tatjana Kruse

© Foto: Haymon Verlag

Tatjana Kruse

Jahrgangsgewächs aus süddeutscher Hanglage, überzeugte Krimiautorin.

Bekannt wurde sie mit ihren Serien rund um die rubeneske Opernsängerin Pauline Miller (Haymon-Verlag), den stickenden Ex-Kommissar Siggi Seifferheld (Knaur/Haymon) und die Schnüffelschwestern Konny und Kriemhild (Insel Verlag). Sie schreibt aber auch "Stand Alones" wie die Thrillmödie Schwund (Insel Verlag) oder die paranormale Krimödie Es gibt ein Sterben nach dem Tod (Haymon Verlag).

Mehr Informationen unter www.tatjanakruse.de

Leseprobe

Prolog
Nicht lesen bei Herz-Kreislauf-Schwäche, Risikoschwangerschaft oder Minderjährigkeit!

Eine menschliche Leiche in sechs Teile zu zersägen, ist mathematisch nicht weiter schwer: Kopf, zwei Arme, zwei Beine, ein Torso. 

Wahlweise lassen sich Arme und Beine noch weiter zerteilen, das muss aber nicht sein. 

Und Kopf und Torso in noch kleinere Teile zu zerlegen, ist nur was für echt Zwangsgestörte.

Aber selbst in der Grundvariante – wie gesagt: Kopf, Arme, Beine, Torso – kann man umsetzungstechnisch durchaus auf Probleme stoßen. Wenn man das Sägen nicht gewöhnt ist. Also, diese ganz spezielle Art des Sägens. Des Durchsägens von Menschenknochen.

Das fängt schon mit der Ausrüstung an: Zwischen der Laubsäge für den schulischen Handwerksunterricht und einer professionellen Hochleistungs-Kettensäge aus dem Försterei-Fachbedarf gibt es eine große Auswahl an Sägen für Arbeiten aller Art, aber bedauerlicherweise steht nirgends dabei: Besonders geeignet für menschliche Knochen.

Diese Säge hier war es eindeutig nicht. Zumal es auch nichts gab, um den Knochen zu fixieren. Das war die Krux, wenn man kein Heimwerker war – entscheidend wichtige Dinge wie die Fixierung fielen einem erst ein, wenn man beim Sägen feststellte, dass man ohne eine solche wie die Göttin Kali acht Arme bräuchte, um das Bein festzuhalten, während man sägte, weil es nämlich ständig wegglitschte. 

Mit zwei Armen funktionierte es jedenfalls nicht gut. Man konnte sich den Bär sägen, aber durch den Oberschenkel kam man einfach nicht durch. 

Obwohl, durch das Fleisch schon. Machte eine Riesensauerei und roch auch nicht gut. Nur der Knochen wehrte sich. Als ob sich der Tote noch im Tod absichtlich querstellte.

Fürs nächste Mal musste definitiv eine Anleitung her. Sowas wie eine Heimwerker-Bibel. Oder ein YouTube-Tutorial.

Und womöglich wäre die Flex-Säbelsäge mit Pendelhub und Quick-Change-Sägeblattwechsel trotz des nachgerade unsittlich hohen Preises doch die bessere Wahl gewesen, aber diese Erkenntnis kam nun zu spät.

Also hieß es: Weitersägen!

Irgendwann musste dieser vermaledeite Knochen einfach nachgeben, wäre doch gelacht!

Ein paar Fragen von der Syndikats Redaktion an Tatjana Kruse

Wo schreibst du am liebsten?

Am Meer.

Oder überall sonst, dann läuft allerdings in Endlosschleife Meeresrauschen vom Band.

Was ist dein Lieblingswort?

Heiterkeit.

Ich will mit meinen Büchern keine Botschaft unters Volk bringen und habe auch keine Message, aber mit meinen Krimödien (dem Kind der Liebe aus Krimi und Komödie) wie mit Feenstaub ein Schmunzeln in die Gesichter meiner Leser*innen zu zaubern, ist meine größte Freude. Meine Bücher sind absichtlich heitere Wohlfühlinseln im oft ernsten Alltagsmeer.

Was ist dein Lieblingsgetränk?

Ich würde jetzt gern etwas Exotisches oder Elegantes nennen – zentralmarokkanische Kamelmilch oder Champagner. Aber es ist ganz profan Kaffee. Ich bin Kaffeejunkie, und komme morgens erst nach zwei Kannen (ja, Kannen, keine Tassen) auf Betriebstemperatur. 

Was ist deine Lieblingsschwäche?

Das Jodeln unter der Dusche. Das sind die Schweizer Gene. Im Hotel will man lieber nicht das Zimmer neben meinem haben. Ich jodele gern und laut, aber nicht gut. 

Was ist dein Lieblingsmord?

Roald Dahls Lammkeule – erst erschlägt sie ihren bösen Gatten damit, dann tischt sie die „Mordwaffe“ den ermittelnden Beamten auf. Perfekt und lecker, eine unschlagbare Kombination!

Welcher deiner Figuren hast du am liebsten?

Ich habe mittlerweile fünf Serienheld*innen: die pfundige Wuchtbrumme, den stickenden Ex-Kommissar Siggi Seifferheld, die Operndiva Pauline Miller und die Schnüffelschwestern Konny und Kriemhild. Demnächst vielleicht auch noch Grizelda Obermoser, Agentin um unruhigen Ruhestand, und Zimmermädchen Leo.

Alle haben sie ihr eigenes Universum. Aber am liebsten sind mir – wenn meine Held*innen jetzt mal bitte kurz weghören würden! – immer die Tiere: der narkoleptische Terrier Radames, der fluchende Graupapagei Chuck Norris, der stets schlecht gelaunte Nacktkater Amenhotep, Schnappschildkröte Vitzliputzli und natürlich Hovawart Aeonis vom Entenfall, kurz Onis, der wegen seiner Knickrute nicht zur Zucht geeignet ist. Onis ist auch der Einzige, den es im realen Leben wirklich gab.