Die Stunde der Nebelkinder
Stefanie Gregg

Aufbau TB

Taschenbuch

ISBN 978-3-7466-1487-8
1. Auflage

12,– € [D], 12,40 € [A]

Ein erster, letzter Tanz mit dir 

München, 1947: Helene wächst zwischen den Trümmern auf, die ihr Zuhause und Spielplatz zugleich sind. Doch dann kehrt ihr Vater zurück, und sie fasst einen Beschluss: Von diesem Fremden wird sie sich nichts sagen lassen – und fortan rebelliert sie. Sie möchte ein unbefangenes, freies Leben führen und nicht wie ihre Schwester Ana immerzu Sicherheiten schaffen. Erst viele Jahre später, als ihre Mutter erkrankt und ihrer Tochter von ihrem Leben vor dem Krieg und ihrer ersten Ehe erzählt, erkennt Helene, wie sehr auch ihre eigene Existenz von der Vergangenheit gezeichnet ist ... 

Authentisch und berührend – eine Mutter-Tochter-Geschichte in den Schatten des Krieges

Stefanie Gregg

Stefanie Gregg

Stefanie Gregg, geboren 1970 in Erlangen, studierte Philosophie, Kunstgeschichte, Germanistik und Theaterwissenschaften. Sie promovierte über „Das Lachen“.
Nach Stationen bei Bertelsmann und A.T.Kearney ist sie heute Autorin und freie Lehrbeauftragte.

Sie schreibt Kriminalromane, Romane und Kurzgeschichten, die mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet wurden.

GEWINNSPIEL

Zu gewinnen sind 3 signierte Exemplare des Buches.

Die Gewinnfrage lautet: "Wie heißt die Schwester von Helene?"

Antworten einreichen bis 20. April 2022 hierhin.

Interview mit der Autorin (© Aufbau Verlag)

Stefanie Gregg, Die Stunde der Nebelkinder, Cover

Von den Wunden, die die Kriegs- und Nachkriegsgenerationen miteinander verbinden

Bereits in »Nebelkinder« durften wir über das Schicksal der Vahrenhorst-Frauen lesen. Teile Ihrer eigenen Familiengeschichte sind darin eingeflossen. Basiert »Die Stunde der Nebelkinder« ebenfalls auf wahren Begebenheiten?

Im ersten Band »Nebelkinder« ging es viel um Fluchtgeschichten. Hier sind tatsächlich einige meiner eigenen Familienerinnerungen eingeflossen. »Die Stunde der Nebelkinder« greift auch Kriegserfahrungen auf. Verstärkt geht es hier jedoch um Helene, die in der Zeit der Achtziger in München als Künstlerin aufwächst. In der großen Zeit Münchens, als sich diverse bedeutende Menschen wie Bernstein, Foucault oder Freddie Mercury in München trafen. Allerdings ist die kleine Helene als mutige »Trümmerprinzessin« nach dem Krieg auch ein wenig an Erinnerungen meiner Mutter angelehnt, die ein freiheitsliebendes junges Persönchen war. Sie stieg tatsächlich in den Jeep eines »Amis« ein, um mit ihm eine Runde zu fahren. Ein unglaubliches Erlebnis, von dem sie guttat, es nie ihren Eltern zu erzählen, die es als immense Gefahr gesehen hätten. 

Diesmal steht Helene, die jüngere Tochter der Familie, im Fokus des Romans. Was hat Sie dazu bewegt, ihre Geschichte zu erzählen? 

Das kleine wilde »Lenchen« aus dem ersten Band beschäftigte mich immer sehr. Sie hatte mein Herz erobert, und wie ich aus vielen Leserbriefen weiß, auch das Herz der Leser:innen. Während die größere Schwester Anastasia den sehr typischen Weg der fünfziger Jahre geht: Sicherheiten schaffen, Häuschen bauen, Hausfrau werden, schlägt Lenchen, die zur erwachsenen Helene wird, den Weg einer Minderheit ein: Sie ordnet sich nicht in die satte, nach Sicherheit und Wohlstand strebende Gesellschaft ein, sondern sucht ihre eigenen Werte. Und sie eröffnet sich damit auch ganz neue Wege. Diese sind jedoch schwer und führen Helene über einige tiefe Abgründe. Die Vergewaltigungen der Kriegszeit spielen eine große Rolle in meinen Romanen. Wobei es mir wichtig ist, zu zeigen, dass solch entsetzliche Erlebnisse als Traumata weit in die nächsten Generationen hineinwirken. Helene aber bricht mit dem selbstverständlichen Schweigen der Kriegsgeneration über diese Tabuthemen, die immer als die Schuld der Frauen galten. Sie steht auf, macht öffentlich, klagt an und bahnt damit die Wege für die nächste Generation von Frauen, die heutzutage mit einer größeren Selbstverständlichkeit ihre Rechte einfordern. Eine mutige Frau wie Helene, und was solche Frauen wiederum für die nächste Generation erreicht haben, das hat mich interessiert und fasziniert.Bildschirmfoto 2022 03 26 um 12.27.02

Inwiefern lernen wir auch Käthe, die Mutter von Helene, in diesem Roman neu kennen und auf welche Weise verknüpfen sich die beiden Handlungsstränge zu einer Mutter-Tochter-Geschichte?

 

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