Ehren-GLAUSER für Frank SCHÄTZING
Die Jury des SYNDIKATS hat Frank Schätzing in Würdigung seines herausragenden Engagements für die deutschsprachige Krimiszene den Ehren-GLAUSER 2025 zuerkannt. Die Auszeichnung wird am Mittwoch, den 9. April 2025, während der 40. CRIMINALE in Schwetzingen überreicht.
Begründung der Jury
Betrachtet man die deutschsprachige Thriller-Landschaft, muss man sie in ein Zeitalter vor und nach Frank Schätzings opulentem Meisterwerk „Der Schwarm“ einteilen. Im Frühjahr 2004 erschien mit diesem ein Buch, das neu definierte, was deutschsprachigen AutorInnen im Thriller-Genre zugetraut wurde, das vorher fast ausschließlich Werke aus dem englischsprachigen Raum dominierten. Plötzlich wagte ein Kölner einen Wissenschafts- und Umwelt-Thriller zu schreiben – was für ein Unterfangen! Aber Schätzing hat Erfolg, und wie. Seit Erscheinen hat der Roman eine Gesamtauflage von 4,5 Millionen Exemplaren erreicht und ist in 27 Sprachen übersetzt worden. Auch seine folgenden Thriller waren ebenso brillant wie aufwendig recherchiert und wurden Bestseller: »Limit« (2009), »Breaking News« (2014) und »Die Tyrannei des Schmetterlings« (2018).
Frank Schätzing öffnete durch den enormen Erfolg seines „Schwarms“ viele Türen, durch die etliche deutschsprachige Thriller-AutorInnen nach ihm gingen. Ohne ihn hätten Verlage niemals solch ein Vertrauen in deren Thriller-Kompetenz gesetzt und auch keine entsprechend großen Marketingkampagnen gefahren. Erst Frank Schätzings Durchbruch machte Deutschland wirklich zu einem Thriller-Land mit heimischer Produktion.
Studiert hat der am 28. Mai 1957 in Köln geborene Schätzing Kommunikationswissenschaft an der Westdeutschen Akademie für Kommunikation, danach war er lange in der Werbebranche tätig. 1995 erschien sein Debütroman: Der historische Krimi „Tod & Teufel“ wurde in seiner Heimatstadt ein Riesenerfolg – und 2024 mit „Helden“ fortgesetzt.
Im Jahr 2000 zeigte sich dann, dass Schätzing thematisch viel weiter und aktueller dachte als nahezu alle seiner KollegInnen, und schrieb mit „Lautlos“ einen Politthriller über den Weltwirtschaftsgipfel 1999.
Seine Werke wurden verfilmt, seine Lesungen sind Multimediaspektakel, seine Hörbücher aufwendig produziert, Schätzing selbst einer der wenigen Autoren Deutschlands, deren Stimme im politischen Diskurs Gewicht besitzt. Ein Thriller- und Krimi-Schriftsteller, der mit seinen Büchern wie seinem Leben beweist, wie wichtig Literatur sein kann.
Die Ehren-GLAUSER-Jury des SYNDIKATS 2025: Almuth Heuner, Barbara Saladin und Carsten Henn