Übersicht Nominierte 2025 Debütroman
Der Preis in der Kategorie "Debütroman" ist mit 2.000 Euro in bar in nicht fortlaufend nummerierten Scheinen dotiert.

Der oder die PreisträgerIn 2025 wird am Samstag, den 12. April 2025, in einer großen Gala im Rahmen der CRIMINALE in Schwetzingen verkündet und geehrt.

 

 

 

 

 

Nominierte für den GLAUSER-Preis 2025 in der Kategorie "Debütroman":

(in alphabetischer Reihenfolge)

Stefan Grebe: Die Übermacht (Bastei Lübbe)

Roland Muller: Eisrausch (Aufbau Taschenbuch)

Turid Müller: Im Schatten der Insel (Piper)

Susanne Tägder: Das Schweigen des Wassers (Klett-Cotta)  

Ana Wetherall-Grujić: Blutsschwestern (Kremayr & Scheriau)



Cover Die ÜbermachtFoto Stefan Grebe Philipp von Ostau

Stefan Grebe

Die Übermacht (Bastei Lübbe)  

Foto © Philipp von Ostau

Stefan Grebe legt mit seinem Debütroman einen hochaktuellen Polit-Thriller vor, der die Jury durch rasantes Tempo, atemberaubende Spannung und eine beängstigende Aktualität überzeugt hat.

„Die Übermacht“ erzählt die Geschichte der jungen chinesischen DJane Maria Lin, die nach dem aufsehenerregenden Tod ihrer Tante brisante Informationen über „das größte Geheimnis Chinas“ zugespielt bekommt.

Damit gerät Maria ins Visier der staatlichen Überwachung. Eindrucksvoll beleuchtet Stefan Grebe die Möglichkeiten der technischen und digitalen Kontrolle und schafft die beklemmende Atmosphäre eines Überwachungsstaates. Keiner von Marias Schritten bleibt unbemerkt.

Gleichzeitig kommt der ehemalige BND-Mitarbeiter Robert Förster dem Grund für den Tod von Marias Tante auf die Spur – doch lebend mit den Informationen zu entkommen, scheint für Maria unmöglich.

Eine rasante Verfolgungsjagd, die kaum Zeit zum Atemholen lässt.


 

Cover eisrausch
Roland Mueller Foto Reinhard Simon
Roland Muller

Eisrausch (Aufbau Taschenbuch)   

Foto © Reinhard Simon

Auf seiner Dienststelle im dänischen Aarhus ist Kommissar John Kaunak in Ungnade gefallen. Daher wird er nach Grönland geschickt, um dort – getarnt als Sicherheitschef eines Unternehmens, das seltene Erden abbaut – zwei Morde aufzuklären. Kaum angekommen, findet er sich mitten im gnadenlosen Kampf zwischen den internationalen Playern im Geschäft mit dem wertvollen Material wieder. Nur mit Hilfe einer Inuk und ihrer Familie gelingt es ihm, zu überleben und seinen Auftrag zu erfüllen.

Mit fundiertem Wissen um die Geschichte Grönlands und die komplexe Rolle, die Dänemark darin spielt, voller Empathie für Grönlands Ureinwohner, und vor dem Hintergrund des längst entbrannten Kampfes der Weltmächte um die Bodenschätze der größten Insel der Welt ist Roland Muller ein großartiges Buch gelungen. Fesselnd in Sprache und Stil, ist „Eisrausch“ ein harter, aber niemals effekthascherischer Thriller, eine bemerkenswerte Entdeckung unter den diesjährigen Debüts der Spannungsliteratur.


 

 

Cover im schatten der inselTurid Müller copyright Torge Niemann
Turid Müller

Im Schatten der Insel (Piper) 

Foto © Torge Niemann

Turid Müllers Roman „Im Schatten der Insel“ ist eine spannende Geschichte, die vor allem von verschiedenen Erzählperspektiven lebt und den Leser in eine Zeit eintauchen lässt, die Entsetzen auslöst. So werden im Laufe der Geschichte nach und nach die Zusammenhänge sichtbar, die zu einem überraschenden, aber durchaus fulminanten Ende führen. Eigentlich geht es der Protagonistin Lale darum, mit einer gemeinsamen Reise nach Amrum die Beziehung zu ihrer, an Demenz erkrankten, Mutter wieder positiver zu gestalten. Doch bevor es dazu kommt, verstricken sich die Frauen in einen Mordfall, der mit der Vergangenheit der Mutter, zu tun hat. Voller emotionaler Erinnerungen geraten Mutter und Tochter in den Strudel eines Verbrechens, dessen Spuren in ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte führen. Turid Müller gelingt es in ihrem Roman, unterschiedliche Handlungsstränge bis zum Ende der Geschichte hervorragend zu verweben und lässt dabei den Leser in eine Zeit eintauchen, die Entsetzen auslöst.


 
 

 

Cover Das Schweigen des WassersSusanne Tägder Maximilian Gödecke Photography
Susanne Tägder 

Das Schweigen des Wassers (Klett-Cotta) 

Foto © Maximilian Gödecke Photography

Kommissar Groth kehrt nach der Wende an den Ort seiner Kindheit zurück. Bei den Ermittlungen um einen Toten im See stößt er auf eine Mauer des Schweigens.

Susanne Tägder überzeugt in ihrem Debütroman „Das Schweigen des Wassers“ durch brillantes sprachliches Geschick und einen ausgefeilten Erzählstil. Es gelingt ihr meisterhaft die wahre Bedeutung der Geschichte zwischen den Zeilen entstehen zu lassen.

Die Autorin schafft authentische Charaktere mit durch die Teilung Deutschlands gebrochenen Biografien. Einfühlsam und spannungsgeladen schildert sie das allgegenwärtige Misstrauen in einer ostdeutschen Kleinstadt nach der Wende.

Tägders Figuren sind darauf bedacht, Distanz zu wahren – sowohl den Lesenden gegenüber als auch Kriminalkommissar Groth, der nach der Wende an den Ort seiner Kindheit zurückkehrt. Diese Distanz macht Tägder mit subtilen Mitteln spürbar – und schafft gleichzeitig die behutsame Annährung.

Ein spannungsgeladener Roman, der auch nach dem Zuklappen des Buches noch lange nachhallt.

 

 

Cover Blutsschwesternportrait ana wetherall grujic 28c 29 minitta kandlbauer
Ana Wetherall-Grujić

Blutsschwestern (Kremayr & Scheriau) 

Foto © Minitta Kandlbauer

Dieser Kriminalroman erzählt uns von Tinderdates und Kriegswirren, von serbischen Flüchen und rivalisierender Schwesternschaft, von weiblichen Mafiabossen und Resilienz und über die innige Verflechtung von Liebe und Hass. Und all das auf nur 190 Seiten.

Ohne sprachliche Redundanzen schickt uns Ana Wetherall-Grujić mit den Schwestern Sanja und Ljiljana auf eine Flucht, die uns mit den Nachwirkungen der Jugoslawienkriege vertraut macht, mit den Wunden, die der Zerfall einer Nation in Familien und Nachbarschaften schlägt. Doch mitten zwischen ungeschönter Brutalität und organisiertem Verbrechen bleibt nicht nur der Mut und der Lebenswillen der Frauen stets spürbar, sondern sie erfahren auch Hilfe und Solidarität von unwahrscheinlicher Seite.

Trotz aller Ernsthaftigkeit des Settings zugleich eine skurrile Gaunerkomödie, deren Tempo und trockener Witz uns kaum eine Atempause gegönnt hat.

 

 

 

Für den GLAUSER-Preis 2025 konnten bis zum 30. November 2024 deutschsprachige Kriminalromane von Verlagen eingereicht werden, deren Erscheinungstermin zwischen Dezember 2023 und November 2024 lag (Originalausgaben). 

 

Jury:

Lucie Flebbe, H. Dieter Neumann, Gudrun Lerchbaum, Claudia Schmid, Rudi Müllenbach und Elke Pistor (Jury-Organisation)

(Die Aussschreibungen für das Jahr 2026 finden Sie hier)