In vielen Texten, die ich erhalte, fällt es auf: eine Vielzahl von Auslassungspunkten. Das sind die drei Pünktchen, die Sie in der Überschrift sehen.

Wozu dienen Auslassungspunkte?

Ganz einfach: sie werden verwendet, wenn der Autor anzeigen möchte, dass etwas ausgelassen wurde. Wenn ein Sprecher im Dialog zum Beispiel seinen Satz nicht vollendet:

Als der Wecker klingelte, wachte ich auf. So beginnen viele Geschichten. Diese Konstruktion ist beliebt, sie soll Gleichzeitigkeit vermitteln. Aber sie klingt unbeholfen und ist unnötig. Einfache und eleganter: Der Wecker klingelte, und ich wachte auf.

Gemein ist diese Konstruktion, weil sie wie Giersch arbeitet. Gärtner hassen Giersch. Der überwuchert alles. Und schön sieht er auch nicht aus. Nicht anders die Als-Konstruktion. Sie vermehrt sich, ohne dass es Autoren bewusst wird. Unbewusst. Wenn ich die erste Als-Konstruktion lese, weiß ich, dass sie unterirdisch weiterwuchert und sehr bald neue Triebe austreiben wird.

ET trifft Rezi – Erfahrungsbericht aus der Indie-Autorinnenwelt
Gabriela Kasperski

Als ich mit meinem ersten Krimi Die gefallene Schneekönigin einen Verlag suchte, war ich naiv und voller Glauben daran, bald meinen Wunschtraum umzusetzen: Bücher schreiben, meine Kinder großziehen und meine Brotjobs immer mehr reduzieren. In den Fußstapfen von Elizabeth George wollte ich angelsächsischen Humor, skandinavische Tiefe und Schweizer Gemütlichkeit zu einem einzigartigen Ganzen verbinden.