Das Internet ist kein Ponyhof. Wo auch immer man surft, hinterlässt man unweigerlich Spuren, wird von Werbenetzwerken ausspioniert und tausendfach pro Sekunde verkauft. Auch unsere Offline-Daten wie Kartenzahlungen, wo wir gehen und stehen, werden getrackt und ausgewertet. Aber was kann man dagegen tun?

Es gibt ein paar Kniffe, die einem bereits helfen. Das sieht gleich nach ganz viel aus, aber keine Panik. Wenn ihr euch jede Woche eines der Themen vornehmt, seid ihr zu Weihnachten schon sehr viel weiter!

a) Back-ups machen

Diskussionsfrei. Ein Back-up ist mindestens auf einem externen Laufwerk, nicht ständig am Rechner angeschlossen, am besten in einem anderen Raum. Profis haben noch eine gespiegelte externe Festplatte an einem gänzlich anderen Ort, zum Beispiel in einem Bankschließfach. Selbst eine Back-up-Festplatte kann unerwartet den Hardware-Tod sterben, meist dann, wenn man sie wirklich braucht. Bonuspunkte gibt es für das Testen der Back-ups, ob tatsächlich eine Wiederherstellung der Daten funktioniert

b) Updates machen. Immer

Hand aufs Herz: Wann habt ihr das letzte Mal sämtliche Updates gemacht, die euer Computer, Telefon, Tablet, Kühlschrank, elektronischer Stift et cetera gerne hätte? Ja, das dauert wieder einen Moment, und ihr könnt euch in der Zwischenzeit einen Kaffee holen, aber es lohnt sich. Die Updates enthalten immer Sicherheitsupdates, und es werden Lücken geschlossen, durch welche sonst Malware wie Cryptotrojaner à la #wannacry auf euren Rechner gelangen können.

c) Sichere Passwörter verwenden – mehr als eins!

Pro Website/Login-Service ein eigenes Passwort. Ja, das ist mein Ernst. Denn wenn eine dieser Seiten mal geknackt wird, sind nicht gleich alle eure Logins "weg", sondern nur eins. Und das kann schon ärgerlich genug werden. Deswegen wird auch empfohlen, alle paar Wochen seine Passwörter zu ändern. Sicher, das ist etwas Aufwand, aber es ist sinnvoll und erhöht das Sicherheitslevel im Netz um ein Vielfaches. Profis verwenden sogenannte Passwordkeeper. Die schauen wir uns beim nächsten Mal genauer an. Aber wer vorstrebern möchte, ist herzlich dazu eingeladen.

d) NIE klicken

Keine Bannerwerbung und keine Mailanhänge. Never. Wenn euch bekannte Personen ein PDF schicken, mag das noch angehen, aber selbst in diesem PDF kann Malware stecken, von der der Versender nichts weiß, falls sein eigener Rechner befallen ist. Also lieber noch mal nachfragen. Dasselbe gilt für lustige Bildchen und Videos via WhatsApp und Co. Und Spam-Mails am besten gar nicht erst aufmachen, sondern ungelesen löschen, da in Spam-Mails auch Trackingpixel verbaut sind, die beim Öffnen der Mail an den Versender zurückmelden, dass eure E-Mail-Adresse echt ist und benutzt wird. Das führt nur zu mehr Spam-Mails.

e) Verwendet einen guten Browser

Verwendet Chrome oder Firefox. Am besten Firefox, der ist nicht mal von Google, sondern der letzte freie Browser, der unterstützt werden sollte.

f) Verwendet sicherheitsfördernde Browser-Plugins

- Https everywhere erzwingt – wo möglich – eine sichere Verbindung zwischen eurem Browser und dem Server, der eine Website ausliefert.

- uBlock origin ist der aktuell beste Adblocker. Den sollte man verwenden, um die Gefahr zu minimieren, versehentlich auf verseuchte Werbebanner zu klicken. Und es macht das Surfen schneller, da weniger Werbemüll geladen wird.

- Ghostery zeigt euch, welche Werbetracker auf der Seite, die ihr gerade ansurft, versuchen, euch auszuspionieren, und blockiert diese.

- PrivacyBadger ist ein Projekt der EFF (Electronic Frontier Foundation). Auch dieses Plugin blockiert Tracking auf Websites.

Sneak Peek: Beim nächsten Mal schauen wir uns an, was PasswordKeeper tun, wie man einen einrichtet und was man mit ihnen alles machen kann.

Mehr über Klaudia Zotzmann hier.