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SOKO Graz - Steiermark

Die Stadt, das Salz und der Tod – Mörderisches aus Halle an der Saale

Krimikunst auf höchstem Niveau!

Kaum zu glauben, aber Halle (Saale) ist eine Stadt der Superlative: älteste Bruderschaft (Salzsieder), älteste dauerhaft existierende naturforschende Akademie (Leopoldina), ältester weltlicher Knabenchor, älteste – jawohl – Schokoladenfabrik.
2018 wird Halle, die eigentlich beschauliche 240.000-Einwohner-Stadt im südlichen Sachsen-Anhalt, Schauplatz des Verbrechens – des literarischen, versteht sich. In der Geburtsstadt von Georg Friedrich Händel, Hans-Dietrich Genscher und, tja, Margot Honecker kommt so mancher zu Tode. Und die Täter, einige der namhaftesten deutschsprachigen Krimiautoren, haben nicht einmal ein schlechtes Gewissen.

ISBN: ISBN 978-3-89425-581-7 | ca. 224 Seiten
11,00 Euro (Taschenbuch) | 9,99 Euro (E-Book)

Die Anthologie erscheint im April 2018 und ist beim Grafit Verlag bestellbar.





Peter GodazgarPeter Godazgar, Herausgeber der Anthologie Die Stadt, das Salz und der Tod – Mörderisches aus Halle an der Saale, gewährte uns ein exklusives Interview zur CRIMINALE-Anthologie 2018.

Die Stadt, das Salz und der Tod – Mörderisches aus Halle an der Saale

 

Zur diesjährigen CRIMINALE, die vom 2. bis 6. Mai in Halle stattfindet, erscheint auch eine Anthologie mit Geschichten, die eigens für diesen Anlass geschrieben wurden. Was können Sie als Herausgeber schon verraten?

Peter Godazgar: Jede Menge! Den Namen des Herausgebers natürlich: nämlich meinen. Und den Titel: Die Stadt, das Salz und der Tod. Und den Verlag: Grafit. Und die Tatsache, dass das Buch sechzehn mörderisch gute Geschichten enthält.

"Stadt" und "Tod" im Titel erklären sich ja von selbst. Was aber hat es mit dem Salz auf sich?

Peter Godazgar: Das Salz bildete die Grundlage für Halles erste Blüte, daher stammt ja auch der Name Halle. Die Salzquellen entstanden übrigens durch eine geologische Besonderheit, die direkt unter dem Marktplatz verläuft, die sogenannte Marktplatzverwerfung, auch "Hallesche Störung" genannt. Ein Terminus, den jeder Geologie-Student im Grundstudium kennenlernt. Halle besitzt außerdem die älteste Brüderschaft der Welt, die "Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle", kurz Halloren genannt. Die Halloren sieden das Salz bis heute nach alter Tradition auf der Anfang des 18. Jahrhunderts errichteten "Königlichen Saline".

In Halle unterscheidet man zwischen Halloren, Hallensern und Hallunken (Letztere tatsächlich mit Doppel-L). Was hat es damit auf sich?

Peter Godazgar: Hallenser sind diejenigen, die in Halle geboren wurden. Hallunken, das ist die ironische Beschreibung für die Zugezogenen. Und der Begriff der Halloren ist, wie gesagt, allein den Salzarbeitern vorbehalten. Die Brüderschaft wurde übrigens vor einigen Jahren ins bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Sie selbst sind demnach Hallunke?

Peter Godazgar: Ja, aber ein überzeugter. Ich lebe seit 1998 in Halle. Halle ist eine ebenso tolle wie notorisch unterschätzte Stadt. Kulturhauptstadt von Sachsen-Anhalt, mit Oper, Staatskapelle, Schauspiel und einem sensationellen Puppentheater, das man erlebt haben muss. Hinzu kommen eine Universität und zwei Hochschulen. Halle ist eine Stadt der Superlative: Hier gibt es den ältesten weltlichen Knabenchor und die älteste Schokoladenfabrik. Krimiautoren sollten sich die Meckelschen Sammlungen nicht entgehen lassen: eine ungemein faszinierende Sammlung anatomischer Präparate aus dem 18. Jahrhundert. Begründer war die Anatomen-Familie Meckel. Einer von ihnen, Philipp Friedrich Theodor Meckel, verfügte, dass sein eigener Körper nach dem Tod seziert werden soll. Sein Skelett ist bis heute ausgestellt – und besitzt als anatomische Besonderheit ein dreizehntes Rippenpaar. Ach ja, und Halle ist immerhin die Geburtsstadt von Georg Friedrich Händel, Hans Dietrich Genscher und, nun ja, Margot Honecker.

Tauchen die drei Promis in den Krimi-Geschichten auf?

Peter Godazgar: Zumindest einer: Georg Friedrich Händel. Die Autorin Christiane Dieckerhoff hat eine Story geschrieben, die uns ins 18. Jahrhundert entführt. Dort treffen wir den zu jener Zeit noch nicht ganz so weltberühmten Komponisten, der Opfer eines Überfalls wird.

Apropos Autoren: Wer ist denn sonst noch alles dabei?

Peter Godazgar: Viele tolle – und auch einige preisgekrönte – Kollegen, hier fairerweise alphabetisch geordnet: Marita und Jürgen Alberts, Joachim Anlauf, Marc-Oliver Bischoff, Nadine Buranaseda, Daniel Carinsson, Thomas Hoeps, Thomas Kastura, Ralf Kramp, Tatjana Kruse, Elke Pistor, Theresa Prammer, Uwe Schimunek, Frank Schlößer und Sabine Trinkaus.

Und was ist mit Halles berühmtestem Serientäter, Stephan Ludwig? Seine Zorn-Romane sind ja sogar für die ARD verfilmt worden.

Peter Godazgar: Stephan Ludwig hatte leider keine Zeit, aber bei der CRIMINALE wird er natürlich zu erleben sein. Und Insider werden bei der Lektüre meiner Kurzgeschichte zumindest ein paar Zorn-Reminiszenzen erkennen.

Welchen Tatort haben Sie denn ausgesucht?

Peter Godazgar: Die Moritzburg, das grandiose Landeskunstmuseum. Ein fantastischer Bau, einst Stammsitz von Kardinal Albrecht, dem Gegenspieler Martin Luthers. Ich habe mir einen Erpresser ausgedacht, der so subtil zu Werke geht, dass es niemand merkt. Irgendwann platzt dem armen Mann der Kragen.

Händel-Haus, Moritzburg. Und welche Tatorte gibt es sonst?

Peter Godazgar: Ach, Halle hat so viele wunderbare Tatorte: die ehrwürdigen Franckeschen Stiftungen zum Beispiel, das Landesmuseum für Vorgeschichte, in dem die berühmte Himmelsscheibe von Nebra ausgestellt ist. Das Beatles-Museum, den schönen Bergzoo, die Marienbibliothek. Manch einer kommt aber auch ganz profan in der Straßenbahn oder bei einer Stadtführung ums Leben. Wir konnten gar nicht alle Tatorte nutzen – ich denke, wir werden mindestens eine weitere CRIMINALE in Halle veranstalten müssen.

Wird man die Geschichten auch hören können?

Peter Godazgar: Aber ja. Zur CRIMINALE wird es für jede Geschichte eine Premierenlesung geben.