Linda Graze
Schwarzwaldgewächs mit Hummeln. Nach einer Ausbildung zur Übersetzerin/ Dolmetscherin beschloss sie: Nicht die Texte anderer übersetzen, lieber selber schreiben! Sie wurde Werbetexterin und arbeitete für die großen Agenturen des Landes, von München über Hamburg bis Frankfurt, schrieb Kampagnen für Kameras und Kosmetik, textete für Sahnebonbons, Schokoriegel und Schrauben. Seit 2009 betreibt sie eine Recruiting-Agentur für die Werbebranche in Stuttgart. 2018 bis 2022 erschien die Schwarzwald-Krimi-Serie um den haitianisch-schwäbisch/badischen Kommissar Justin Schmälzle. Band 1 wurde für den Literaturpreis Wälderliebling nominiert. 2/2024 erschien ihr erster Psychothriller im Gmeiner Verlag "Tief unter der Alb". Seit 8/2024 schreibt sie auch unter dem Pseudonym Lili Lemberg.
Bücher von Linda Graze
Leseproben & Dokumente
Schmälzle und die Kräuter des Todes
Hätte das nicht bis morgen Zeit gehabt!
«Im Lebe net», meint die Putzfrau des Polizeipostens von Bad Wildbad. Aber sie täuscht sich: Der neue Kommissar aus Karlsruhe heißt Justin Schmälzle, er ist schwarz, vegan und liebt (außer seiner Frau Claudia) kaum etwas mehr als seinen Reismilch-Macchiato. In Karlsruhe hat er noch einen Drogenring ausgehoben. In Bad Wildbad werden allenfalls Blumenkübel in die Enz geworfen. Wenn es hochkommt. Schaden: 250 Euro.
Doch dann treibt ein toter Mann im Fluss unter dem Lindenbrückle. Wenig später verschwindet eine junge Frau im Bannwald. Schließlich tauchen auch noch Tütchen mit Kräutern auf, die an die Jugendlichen von Bad Wildbad verkauft werden.
Was ist hier los? Justin Schmälzle wird es herausfinden. Aber erst nach seinem Reismilch-Macchiato.
2018 im Rowohl Verlag erschienen, Fortsetzung coronabedingt auf 2021 verschoben
Tief unter der Alb
Laura hatte keine Idee mehr. Was könnte sie noch ausprobieren? Jedes Vorhaben war gescheitert! Sie war gescheitert. Sie war eine Gefangene. Eine Gefangene der Dunkelheit. Eine Gefangene der Einsamkeit. Eine Gefangene des Hungers. Den hatte sie völlig verdrängt. Ihr Magen knurrte nicht, er schmerzte. Alles an und in ihr schmerzte. Ihr Körper war eine offene schwärende Wunde. Das einzige Gute war diese Nische. Sie war über zweieinhalb Meter breit und gute eineinhalb Meter lang. Hier konnte sie verharren. Bis sie verreckte.