die auf ihren Buchcovern den nervenden Bindestrich weglässt, wurde 1967 in Karl-Marx-Stadt (der Stadt mit zwei Bindestrichen) geboren und sagt das auch so, weil „geboren in Chemnitz“ hieße Jahrgang vor 1953 oder nach 1990.

War Buchhändlerin in Leipzig, Speditionskauffrau in Paris, Kaltmamsell in diversen Irish Pubs und begann erst in Berlin damit, Krimis zu veröffentlichen.

Geschrieben hat sie schon immer, weil schon die Frage „Bist du verwandt mit Renate Holland-Moritz?“ den Anstoß gab, die eigenen Schreibgene freizulegen.

Erste Lesungen noch ohne Veröffentlichung und einfach auf ihrer Behauptung „Ich bin Schriftstellerin!“ basierend. Lohn der Angst waren das Berliner Autorenstipendium für den Roman „Zweisiedler“ (unter Verweigerung von Schubladendiskussion mit Verlagen trotzig selbst veröffentlicht bei BoD, 2012) und die Freundschaft zum Leipziger Pfarrer Christian Führer, dem Mitinitiator der Friedlichen Revolution 1989, einem Gottesmann, für den sie zum Ghostwriter wurde: „Und wir sind dabei gewesen. Die Revolution, die aus der Kirche kam“ (Ullstein, 2009).

Seitdem hat sie bloggen, twittern und facebooken und einen Buchtrailer drehen gelernt, 6 Kurzkrimis in Anthologien des Verlages edition krimi Leipzig (2013 – 2017) veröffentlicht und Berlin-Krimis um das „Chamäleon“ Rebekka Schomberg bei Gmeiner: „Die Einsamkeit des Chamäleons“ (2014) und „Kältetod“ (2015), sowie den Botanik-Krimi "Mordzeitlose" mit seinen bösen Wurzeln in Berlin. 2019 erschien mit Förderung durch das Arbeitsstipendium des Mörderische Schwestern e.V. ihr Roman "Der Menschenleser" im KLAK Verlag. Thema simd die "Eberswalder Knabenmorde" und der einsame Kampf eines forensischen Psychiaters der Ostberliner Charité gegen ein dogmatisches System.

Wurde bisher auf Dutzenden Lesungen pro Jahr gesichtet, vom Wave-Gothic-Fest bis zum Sofalesen neben Hakan Nesser, Arne Dahl, Oistein Borge und Ulrich Wickert.

Mit ihrem neuen Roman "Kaßbergen" hat sie das Krimigenre verlassen und im Aufbau-Verlag einen "Gesellschaftsroman, der das Panorama einer Stadt im zwanzigsten Jahrhundert zeichnet", einen "Entwicklungsroman und ein Stück deutsche Zeitgeschichte" geschrieben über die Gefühle der Menschen im Osten der Republik. 

Autorenfoto (c) Holmsohn

Ausgewählte Pressestimmen "Kaßbergen": Kreuzer, Leipzig: „Patricia Holland Moritz legt mit Kaßbergen einen meisterhaften Roman vor.“ „Und da ist so viel Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, so viel Witz und Sprachgefühl und so rein gar kein krampfhaftes Bemühen um Bedeutung, wie man es aus anderen Romanen über sächsische Städte leider kennt.“ „Kein Wort zuviel, keine Erklärung, … und doch ist das Bild ganz klar. Man möchte jedem, der in den letzten 80 Jahren in Ostdeutschland geboren ist, dieses Buch ans Herz legen. Und all jenen, die dieses Glück nicht hatten, erst recht.“ Freie Presse Chemnitz: „Kaßbergen. Vom Anschreiben gegen einen Generalverdacht.“ „So ist das mit viel Humor geschriebene Buch Bildungsroman und Generationenporträt in einem.“ Sächsische Zeitung Dresden: „Nicht nur für Chemnitzer lesenswert. Ein Tipp für Gäste der künftigen Kulturhauptstadt Europas.“ „Patricia Holland Moritz zeigt: Da ist mehr als Ruß und rechte Szene.“ „Mit fabelhaften Nebenfiguren und Exkursen in die Geschichte.“ „Eine literarische Liebeserklärung an Karl-Marx-Stadt, an das frühere und heutige Chemnitz.  … Sollte der örtliche Tourismusverein einen Preis für gelungene Werbung vergeben, dann bitte an diesen Band. Sicher erzählen auch andere Autorinnen von der Stadt, …, doch so ausführlich, so kenntnisreich, humorvoll und differenziert passiert es zum ersten Mal.“ „In bester Krimimanier baut die Autorin Spannung auf und lässt Personen agieren, die vielleicht nicht jeder sofort erkennt.“ „Sie schreibt mit einem genauen Gespür für Widersprüche der Zeit. Da wird nichts verklärt und nichts denunziert.“ KaSch, Chemnitz: „Dieses Buch wird die Chemnitzerinnen und Chemnitzer ansprechen, aber nicht nur die, denn es erzählt davon, warum Menschen werden, wie sie sind. In Kaßbergen und überall auf der Welt.“ „Eine Art Montageroman, wie man ihn beispielsweise von der ebenfalls aus Chemnitz stammenden Schriftstellerin Irmtraud Morgner (1933 – 1990) kennt, denn Holland Moritz montiert in die Erzählung des Mädchens Kapitel mit teilweise philosophischen Rückblicken sowohl auf die Vorfahren von Ulrike als auch zur politischen, intellektuellen und wirtschaftlichen Geschichte der Stadt. Manche der Sätze taugen gar zu Zitaten, etwa der: Geschichte muss verdaut sein, um Geschichten draus zu machen.“ Leipziger Volkszeitung: „Faust in der Hosentasche“ planet-franken.online.de „Kennt ihr Renate Holland-Moritz? Ich hab nichts von ihr gelesen. Umso besser kenne ich Patricia Holland Moritz, …, die auf ihren Covern den nervenden Bindestrich weglässt, um nicht mit der erstgenannten Holländerin verwechselt zu werden.“ *** Aus der Begründung der Jury des Arbeitsstipendiums Mörderische Schwestern e.V. 2017 / "Der Menschenleser" „Der Menschenleser“ von Patricia Holland Moritz ist eine psychologisch tiefsinnige Betrachtung, wie ein Mensch zum Täter werden kann, und zugleich ein Stück deutsch-deutscher Wissenschaftshistorie. Der Krimi handelt von den „Eberswalder Knabenmorden“, die Erwin Hagedorn 1969 und 1971 begangen hat. Nur durch den unermüdlichen Einsatz des forensischen Psychiaters der Charité Berlin Dr. Hans Szewczyk konnte der Täter gefunden werden. Dabei musste sich Szewczyk gegen das dogmatische System der DDR durchsetzen, dessen Ideologie des Bürgers als „sozialistische Persönlichkeit“ die individuelle Erstellung eines Täterprofils mit Berücksichtigung der sozialen Herkunft des Täters geradezu verbot. Dementsprechend wurde die Mitarbeit von Szewczyk an den Fällen immer wieder unterbunden. Die Autorin, die in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, geboren wurde,  ist dem Thema vollkommen gewachsen. Sie verbindet in professioneller und spannender Weise Kriminalroman und Zeitgeschichte, indem sie die verstörenden Taten und kruden politischen Verwicklungen in lebendiger Sprache schildert. Die Autorin schafft es mit kleinen Details, die Atmosphäre der ehemaligen DDR aufleben und Figuren lebendig werden zu lassen, mit all den ideologischen, wissenschaftlichen und menschlichen Grenzen dieser Zeit. Die Geschichte der Täter- und Tatortanalysen in den 70ern in der DDR – und interessanter Weise einmal nicht in den USA mit Hochglanz-FBI-Ermittlern - wird ohne Effekthascherei erzählt und berührt gerade wegen ihrer unprätentiösen Art. Die Interaktion der Menschen in diesem Milieu verspricht interessant zu werden. Deshalb sprechen wir unsere Empfehlung für diesen Kriminalroman aus.  

Autorenhomepage

Leseproben & Dokumente

Die Krimiautorin Patricia Holland Moritz hat sich den Fragen von ePub3 gestellt. Los geht’s!

Dein neues Buch „Kältetod – Rebekka Schombergs zweiter Fall“ ist seit Juli draußen. Es geht um Mord, Politik und Chrystal Meth in Deiner Wahlheimat Berlin. Erzähl mal ein bisschen über die Protagonistin.
Meine Protagonistin ist einem nicht sofort sympathisch. Doch das geht auch mir auch im eigenen Leben so: Manchmal begegnen mir Menschen mit einer scheinbar rauen Schale. Entdecke ich auch nur ein kleines Zeichen – jenes Funkeln von etwas Interessantem oder Einzigartigem – an ihnen, dann sehe ich das als Herausforderung und versuche, hinter die Kulisse zu steigen. So sind die schönsten Freundschaften in meinem Leben entstanden. – Rebekka Schomberg ist widersprüchlich. Einerseits von dem Gewissen geplagt, über mehrere Millionen Euro zu verfügen, die letztlich nichts als Blutgeld ihres verbrecherischen Großvaters aus dem 2. Weltkrieg sind, andererseits setzt sie das Geld für die Lösung von Todesfällen ein, die ohne ihre Hilfe nie als Delikte entdeckt worden wären. Dabei lebt sie ein Leben, um das sie viele beneiden würden, wenn sie nur davon wüssten. Doch genau hier liegt die Krux: Rebekka ist die letzte Schomberg, und von ihrer Existenz weiß so ziemlich niemand. Sie lebt das Leben eines Chamäleons in selbst gewählter Einsamkeit, bleibt sie unerkannt und kann besser ermitteln, als es jeder Kripobeamte könnte.

moritz-wickert

Mit Ulrich Wickert, LVZ-Kriminacht @ Buchmesse Leipzig 2014. Weitere Teilnehmer: Hakan Nesser (im Hindergrund) und Arne Dahl.

Du hast eine Serie begonnen, einen Buchtrailer zum ersten Buch bei Youtube, und bist auf Lesetour, unterstützt von Deinen Verlagen (Gmeiner Verlag / fhl Verlag Leipzig). Wie war der Sprung von „ich schreib halt mal was“ zur professionellen Autorin? Gab es da einen „Erweckungsmoment“?  Oder bist Du da ‚reingerutscht, du warst ja selbst beruflich in den Bereichen Buchhandel und PR tätig…
Veranstaltungsplakate„Ich schreib halt mal was“ dachte ich als Kind, und ich begann Tagebuch zu schreiben. Es folgten Kurzgeschichten und Workshops, damals Arbeitszirkel genannt, wie z.B. der „Zirkel schreibender Arbeiter“, da hockte ich einmal im Monat mit ziemlich dilettantischen Gedichten und Geschichten, die den Weltfrieden forderten, und war noch Schülerin. Richtig gepackt hat mich das Fieber dann beim Abi. Wir trafen uns als kleiner Poetenstammtisch regelmäßig bei dem Chemnitzer SchriftstellerRainer Klis. Ihm verdanke ich alles. Er hat jede noch so kurze Geschichte von mir nochmal gekürzt. Mir beigebracht, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und meine Leser nicht für doof zu halten, indem ich ihnen alles erkläre. Erst im Nachheinein erfuhr ich, dass unsere Treffen bei ihm auch von der Stasi beobachtet wurden, da Rainer in Miniaturen aus Metaphern seine Kritik am System DDR ausdrückte (von ihm hab ich gelernt, was eine Metapher ist und im Text bewirken kann). Als im Herbst 1988 meine Ausreise aus der DDR bevorstand, verbrannte ich alle meine Tagebücher und Briefe im Ofen meiner Dachgeschosswohnung im Leipziger Connewitz.

Die ersten Spuren meiner Schreiberei hängen nun im Leipziger Himmel, und das Verbrennen der Bücher verbindet mich mit Thomas Mann. Aber das ist dann auch schon alles an Parallelen. Ich habe es nicht so mit unseren großen Klassikern, sondern eher mit den anglosächsischen Autoren, mit John Irving, Woody Allen, John Connolly, Patricia Highsmith. Und als Ausnahme Ephraim Kishon. Erweckungsmoment gab es keinen. Wahrscheinlich wurde ich zu oft zu meiner Verwandtschaft mitRenate Holland-Moritzbefragt, und dachte, dann muss ich halt auch schreiben.

Auf dem Wave-Gotik-Treffen in Leipzig warst du auch. Wie ist das denn so, vor Grufties zu lesen?

Patricia Holland-Moritz und Freunde

Naja, irgendwie ist meine Rebekka Schomberg, das Chamäleon, ja auch ein Gruftie. Ein Gefühlsgruftie on the Dark Side of Humanity, weil sie zwar Empathie und Seele hat, aber die Gesellschaft, in der sie lebt, nicht sonderlich mag. Sie kommt zu oft mit den Verbrechen, der Verlogenheit und der Karrieregeilheit ihrer Mitmenschen in Kontakt, um sie wirklich zu mögen oder ihnen wenigstens zu vertrauen. – Das war schon meine zweite Lesung auf dem Wave-Gotik-Treffen, und ich hoffe, nächstes Jahr bin ich wieder dabei. Wunderbare Leute, gerade wie du und ich.

Eine Frage zur Technik. Du publizierst als Taschenbuch, aber auch eBooks für den Kindle und im ePub-Format. Wie sieht denn der Workflow aus? Mit welchem Programm schreibst du die Story, und wie geht es dann weiter?
Mit der Technik habe ich es gar nicht, außer mit der Technik beim Schreiben – vom Plot zum Buch. Natürlich ist es wunderbar, dass meine Bücher zeitgleich auch als Ebooks erscheinen. Ich schreibe jedoch ganz klassisch in Word, die elektronische Verarbeitung übernehmen dann zum Glück die Verlage.

Lass uns über die Zukunft sprechen. Material für Band 3 wird schon gesammelt?
Ja, ich sammle wie verrückt. Doch mit dem Schreiben beginne ich immer erst, wenn der Vertrag mit dem Verlag unterzeichnet ist und ich einen Zeitplan habe. Band II endet nach dem gelösten Fall ja mit einem Cliffhanger – und das erste Feedback meiner Leser ist zu 90%: Wann kommt Band drei? Du kannst uns doch nicht hängen lassen?

Über Deine Lesetour haben wir schon gesprochen. Jetzt ganz konkret: Wo bist Du denn in nächster Zeit unterwegs?

Meine Tourdaten findet Du immer aktuell auf meinem Blog

Interview Leipziger Buchmesse 2017 - Freier Deutscher Autorenverband

Patricia Holland Moritz spricht auf der LBM 2107 mit Uwe Kullnick über ihren Plan zwei Bücher gleichzeitig zu schreiben, über Serienmörder in der DDR, über die Stasi und was man in den Akten seltsamerweise über sie finden kann, über Berliner Feuchtgebiete und und und...

 

https://www.machdeinradio.de/radiobeitrag/fda-messeinterview-patricia-holland-moritz.html

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