Frank Schröder

Frank Schröder, Jahrgang 1961, geboren in Ebingen, Erster Kriminalhauptkommissar a.D.

„Gelernter“ Kriminaltechniker - Fast dreißig Jahre Ermittlungsarbeit, darunter 15 Jahre schwerpunktmäßig im Bereich von Gewaltdelikten, nichtnatürlichen Todesfällen, Waffenkriminalität und Brandstiftung

Auslandseinsatz 2003 im Kosovo

Zuletzt Fachlehrer für Kriminalistik und Strafrecht und kommissarischer Leiter des Instituts für Ausbildung in Biberach/Riß der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg

Bisherige Veröffentlichungen:

„Mit jeder Faser“; Taschenbuch 268 Seiten; ISBN-13 ‎ 978-3965550254 Herausgeber Oertel u. Spörer (2. September 2019)

„Valeries Tod“; Taschenbuch 220 Seiten; ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3965550995 Herausgeber Oertel u. Spörer (7. März 2022)

Autor Frank Schröder, Jahrgang 1961, geboren in Ebingen, Erster Kriminalhauptkommissar a.D.

„Gelernter“ Kriminaltechniker - Fast dreißig Jahre Ermittlungsarbeit, darunter 15 Jahre schwerpunktmäßig im Bereich von Gewaltdelikten, nichtnatürlichen Todesfällen, Waffenkriminalität und Brandstiftung

Auslandseinsatz 2003 im Kosovo

Zuletzt Fachlehrer für Kriminalistik und Strafrecht und kommissarischer Leiter des Instituts für Ausbildung in Biberach/Riß der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg

Bisherige Veröffentlichungen:

„Mit jeder Faser“; Taschenbuch 268 Seiten; ISBN-13 ‎ 978-3965550254 Herausgeber Oertel u. Spörer (2. September 2019)

„Valeries Tod“; Taschenbuch 220 Seiten; ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3965550995 Herausgeber Oertel u. Spörer (7. März 2022)

Autorenhomepage

Bücher von Frank Schröder

Leseproben & Dokumente

Leseprobe aus "Mit jeder Faser"

Auf dem Blatt waren zwei Objekte abgebildet. Oben war eine fotografische Darstellung einer der blauen Fasern, die sich an Hayats Hals gesichert hatte. Darunter befand sich ein Diagramm auf dem die exakte chemische Zusammensetzung der Kunststofffaser dargestellt war. (Schweigen. Von Bandstelle 02:11:34 bis 02:13 :07) Paul Lückner schien alles um sich herum vergessen zu haben. Sein Blick, der bis dahin völlig wach und nervös zwischen Volland und Verena hin und her gehuscht war, klebte nun förmlich regungslos an dem Blatt Papier das zwischen den Vernehmungsbeamten und ihrem Kontrahenten mitten auf der Tischplatte lag. L.: „Was… (Hüsteln) was… ist das?“ G.: „Das hier oben, Herr Lückner, das ist die Aufnahme eines Lichtmikroskops. Sie zeigt eine winzig kleine blaue PolypropylenFaser. Diese Faser stammt, wie hunderte andere winzig kleine blaue Polypropylen-Fasern auch, vom Hals der Hayat Ibraimova. Und zwar aus der Strangfurche. Aus der Tatnacht. Hier unten auf dem zweiten Bild sieht man die Darstellung derselben Polypropylen-Faser aus einem sogenannten Mikrospektral-Photometer. Die Kurve ist doch ziemlich auffällig, oder?" L.: „Ja und? Was habe ich damit zu tun?" Während Verena das zweite Blatt langsam aus ihrer Mappe zog und sorgfältig neben das erste legte, fixierte sie Paul Lückner. Seine Lippen waren schmal. Die Wangenknochen mahlten. Er knetete seine Hände und rieb sich unruhig am Oberschenkel. Die Augenlider zuckten nervös. Lückners Blick huschte von einem Blatt zum anderen, andauernd hin und her. In der Falte oberhalb seines Bauchansatzes wurden nun nach und nach ebenfalls dunkle Schweißflecke sichtbar. G.: „Und hier, Freundchen, genau dasselbe. Raten Sie mal, woher diese Faser – diese winzig kleine Polypropylen-Faser wie die vielen anderen winzig kleinen Polypropylen-Fasern auch - wo die wohl herstammen könnte?" Lückners Gesichtsfarbe schwand, er wurde blass. Er war inzwischen schweißnass und schluckte permanent trocken. Seine Unterschenkel wanden sich von außen um jedes Stuhlbein und er versuchte seine Füße zu verstecken. L.: „Kei ... (Räuspern) Keine Ahnung (Der Beschuldigte hat sich verschluckt, hustet) „Sie werden‘s mir bestimmt sagen.“ V.: „Dies sind Fasern, die wir in Ihrer Hosentasche gesichert haben, Herr Lückner. Lauter wunderschöne, blaue Polypropylen-Fasern. Eine so schön wie die andere und alle und genau gleich zusammengesetzt wie die von Hayat Ibraimovas Hals. ‚Eins zu was-weiß-ich-wieviel‘, hat der Gutachter gesagt, nicht Verena? « G.: "Genau. Das müssen Sie uns erstmal erklären, Herr Lückner. Aber das können Sie wahrscheinlich nicht, oder? (Schweigen. Von Bandstelle 02:14:59 bis 02:21:27) Verena wusste, dass sie nun am entscheidenden Punkt angelangt waren. Ihre Nackenhaare sträubten sich und sie musste sich zwingen, ruhig sitzen zu bleiben. Am liebsten wäre sie aufgesprungen, hätte Lückner am Kragen gepackt, ihn hin und her geschüttelt und angeschrien, er solle endlich zugeben, dass er es war. Sie vermied es, zu Volland zu schauen und wusste, auch er würde innerlich zwar beben aber trotzdem unentwegt den Blick in Lückners Augen gerichtet haben. In diesem Moment durfte man keinen Fehler machen. Geständnisse brauchten Zeit. Lückners Verhalten war bereits ein Geständnis. Jeder, der die Videoaufzeichnung der Vernehmung anschauen würde, würde erkennen, was sich hier und jetzt nonverbal abspielte. Seine Körpersprache war eindeutig. Trotzdem hatte er es noch nicht ausgesprochen. Auf dem Protokoll der Vernehmung, das er letztendlich irgendwann unterschreiben sollte, würde so noch nichts Eindeutiges stehen. Sie mussten geduldig bleiben. Also warteten sie weiter schweigend, bis Lückner sich zu entspannen schien und Verena den entscheidenden Moment gekommen sah.
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