wird am Donnerstag, den 26.04.2012 (Welttag des geistigen Eigentums) um 11 Uhr im Parkhotel Olsberg, Stehestr. 23 - Olsberg/HSK während der CRIMINALE 2012 vorgestellt. Neben Angela Eßer, Nina George (Autorinnen und Initiatorinnen) und Andreas Izquierdo (Autor und Fotoaktion) ist auch Joe Bausch (TV-Arzt Dr. Roth aus dem Kölner TATORT, Gefängnisarzt Werl, Autor von “Knast”) mit dabei. Hier das "MAKING OF" der Fotoaktion:...
.................................................................................................................................................... FOTOS hier ab 26.4.2012, 10 Uhr abrufbar! .................................................................................................................................................... Autorinnen und Autoren des SYNDIKATs sagen JA zum Urheberrecht, weil ... … weil auch AutorInnen ab und zu etwas essen müssen. Sabina Altermatt … ich gezwungen bin, mich überhaupt zu dem Thema zu äußern. Die Vermengung des Gedankens, dass in einer Demokratie jeder Mensch freien Zugang zum Internet haben muss, mit der Forderung nach einer Nivellierung oder Abschaffung des Urheberrechts ist polemischer Wahlkampf, nichts weiter. Und das ist wiederum das Befreiende an einer Demokratie: niemand ist gezwungen, eine bestimmte Partei zu wählen. Friedrich Ani … weil geistiges Eigentum genau wie materielle Dinge Eigentum ist und damit nur dem das Geschäft damit zusteht, dem es gehört. In einer Marktwirtschaft enstehen materielle Dinge in hoher Qualität nur, wenn derjenige, der sie geschaffen hat, über ihre Verwertung bestimmen kann. Mit den immateriellen Gütern ist es genauso. Wenn das Urheberrecht gelockert wird, bestimmen einfach nur andere als die Urheber über die Verwertung. Das Internet und seine Möglichkeiten sind kein Grund für eine Urheberrechtsveränderung. Wenn es plötzlich die Möglichkeit gäbe, unbemerkt und unbestraft Immobilien oder Autos zu klauen, würde man das ja auch nicht plötzlich legalisieren. Außerdem wissen diejenigen, die das Urheberrecht verändern wollen gar nicht, was es schützt. Sie glauben, es ginge um Ideen. Die sind aber schon jetzt gar nicht schützbar, sondern nur Werke. Daher ist die Diskussion überflüssig. Oliver Buslau … die Früchte meiner Arbeit kein Fallobst sind, an dem man sich im Vorbeigehen mal eben bedienen kann. Ulrike Bliefert … ohne das Urheberrecht zukünftig fast nichts Sehens-, Hörens- oder Lesenswertes mehr produziert werden kann. Wenn ich als Schriftsteller die Früchte meiner Arbeit nicht verwerten kann (mit den Partnern, die ich mir aussuche, also Literaturagenten, Verleger und andere Mitstreiter), ist eine professionelle künstlerische Arbeit nicht vorstellbar. Und dann haben die Gratisdownloader bald nichts mehr zum Downloaden außer Feierabend-Versuche von Amateuren. Die können auch schon mal gelungen sein, aber jeder Kulturinteressierte wird über kurz oder lang an dem sich schnell ausdünnenden Angebot geistig verhungern.… es mein “Menschenrecht” ist – basta! Guido Breuer Jeder hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen.” Artikel 27/2 zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948. Monika Buttler … weil das Belegen von Büchern mit Flüchen gegen Plagiatoren schon im frühen Mittelalter nicht geholfen hat. Christiane Dieckerhoff … weil es ohne den Schutz des geistigen Eigentums keine Freiheit in Kunst und Literatur gibt. Horst Eckert … ich – wie jede/r andere auch – ganz allein über mein Eigentum bestimmen möchte. Angela Eßer … weil einfach viel zu viel davon abhängt: z.B. über zwei Millionen Arbeitsplätze allein in Deutschland, von der Sekretärin im Verlag, bis zum Regisseur beim Film. Es mag Probleme geben, die die digitalen Umwälzungen mit sich bringen. Aber eine Verbesserung der Rechtspositionen des Nutzers (der ich als Urheber ja ebenfalls bin!) erreicht man zum Beispiel durch eine Stärkung des Verbraucherschutzes. Dafür muss man nicht über Jahrhunderte erkämpfte Rechte der Künstler auf dem Altar des Populismus opfern. Sebastian Fitzek … meine Ideen mein geistiges Eigentum sind – und zwar bevor und nachdem ich sie aufgeschrieben und veröffentlicht habe. Romy Foelck ... weil die Kulturlandschaft zur Wüste würde, wenn Kulturschaffende für ihre Arbeit nicht mehr entlohnt werden. Rebecca Gablé …weil Kunst von Können kommt, nicht von Kopieren. …weil die SchriftstellerInnen, die nach uns leben werden, uns sonst fragen: Wo wart Ihr, als der Kampf um Kultur und Kunst schmutzig wurde? …weil ein Nein zum Urheberrecht ein Nein zur Menschen-Freiheit und zur Künstlerfreiheit ist. …weil das Jein, Vielleicht und Och-tjaaa… der (Netz)Politik nicht ausreicht. Nina George Ich bin gern bereit, auf Urheberrechte zu verzichten wenn die Gesellschaft, in der ich lebe, bereit ist, mir ein Gehalt zu zahlen, von dem ich ordentlich leben kann. Meine Arbeit wäre dann als gesellschaftlich nützlich anerkannt und ich wär zufrieden. Solange das nicht der Fall ist, sondern im Gegenteil, die Politiker, die Gesellschaft sinnvoll gestalten sollten, statt dessen nach meiner Lebensgrundlage greifen, sage ich ja zum Urheberrecht und verachte diese Würstchen, ob sie nun S-C-P F- oder L-Politiker sind. Doris Gercke … ich gestern beim Schwarzfahren erwischt worden bin, und mein Argument, den öffentlichen Nahverkehr gibt es schon länger als 70 Jahre, nur Kopfschütteln und Unverständnis ausgelöst hat. Mein Angebot für 40 Euro sofort freiwillig zu lesen, lassen die Allgemeinen Beförderungsbedingungen leider nicht zu. Der Versuch mit Büchern zu bezahlen, brachte auch nichts. Stephan Hähnel … ich der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zustimme – einschließlich Artikel 27! Viktor Iro … nicht das Urheberrecht reformiert werden muss, sondern das Unrechtsbewusstsein der Wohlstands-Ichlinge. Andreas Izquierdo … alles andere auf Diebstahl hinausläuft. Rudolf Jagusch … als zeitgenössischer Autor nicht in die Situation der Lohnschreiber des Mittelalters zu kommen. Micaela Jary … weil denen, die jetzt das Klauen von geistigem Eigentum legalisieren wollen, nicht klar ist, dass es dann irgendwann nichts mehr gibt, das zu klauen sich lohnt. Jürgen Kehrer … wir nicht vom Schreiben leben, sondern vom Verkauf unserer Bücher. Susanne Kliem … es nicht Freiheit ist, mir das Recht auf mein geistiges Eigentum abzusprechen, sondern Kannibalismus. Und weil ich nicht in einer Gesellschaft leben möchte, die ihre Kulturschaffenden mit einer „Flatrate“ abspeist. Gäbe es das Urheberrecht nicht mehr, könnte ich mir das Schreiben schlicht nicht mehr leisten. Denn das Romanschreiben erfordert Zeit. Zeit, die ich habe, weil Leser für meine Bücher bezahlen. Zeit, die ich mir nehmen muss, will ich etwas tatsächlich originäres erschaffen. Ohne Inhalt keine Kultur. Dann wäre zwar irgendwann alles für alle gratis im Web – aber auch unendlich flach. Insofern bekäme das Unwort “Kulturflatrate” dann noch eine ganz neue Bedeutung … Gisa Klönne … es ohne das Urheberrecht keine Kultur mehr geben wird. Außerdem hat jeder das Recht, für seine Arbeit entlohnt zu werden. Und Schreiben ist Arbeit mit einem Ergebnis, das mir allein gehört und über das ich allein bestimmen möchte. Regine Kölpin/Fiedler ( bei Kinder-und Jugendliteratur) … jeder, der etwas Nützliches leistet, auch angemessen dafür entlohnt werden sollte – sei es der Bäcker, der Autobauer, der Programmierer oder der Schriftsteller. Und wer Brötchen, Autos oder geistiges Eigentum stiehlt, begeht eine Straftat. So einfach ist das. Siegfried Langer … weil es keinen plausiblen Grund gibt, ausgerechnet Kopfarbeit für lau zu leisten. Eva Lirot … diese Raubideologie zu Ende gedacht, nicht nur Texte und Musikstücke, sondern auch alle Patente obsolet macht. Jeder Erfinder würde für die Katz arbeiten, weil jeder andere seine Arbeit für sich ausbeuten kann. Iny Lorentz … Schreiben das ist, was ich gut kann und wovon ich lebe. Wäre ich richtig gut im Mauern, hätte ich ein tolles Haus gebaut und es vermietet. Wäre ich richtig gut im Gärtnern, hätte ich Felder bestellt und abgeerntet. Wäre ich richtig gut im Haareschneiden, hätte ich einen Frisiersalon eröffnet und würde meine Kunden verschönern. Aber mein Ding ist eben das Schreiben, und zwar seit mehr als zehn Jahren. Viele Menschen freuen sich auf meine Geschichten und kaufen deswegen die Bücher, in denen diese zu lesen sind. Davon leben meine Kinder und ich. Diese Geschichten sind bislang mein einziges Vermögen. Meine Absicherung. Mein Vermächtnis an meine Kinder. Was bliebe noch übrig, wenn dies nun auf einmal allen gehören soll? Sandra Lüpkes … weil die Arbeit von Kulturschaffenden genauso wertgeschätzt werden muss, wie die Arbeit aller anderen Berufsgruppen. Die sogenannte “Gratis-Kultur” führt unweigerlich zur Zerstörung kultureller Vielfalt. Warum müssen sich ausgerechnet Künstler dafür entschuldigen, dass sie gerne von ihrer Arbeit leben möchten? Beate Maxian Meine Arbeit, meine Werke, mein Urheberrecht. Wenn ich etwas zu verschenken habe, werde ich es den Wohlstands-Ichlingen (tolles Wort, wer von uns hat das erfunden?) rechtzeitig mitteilen. Bis dahin gilt für alle Möchtegern-Abgreifer: Bezahlt für unsere geistige Arbeit, die Ihr offensichtlich aufgrund Eurer mangelhaften geistigen Beschaffenheit nicht in der Lage seid zu leisten. Und merke: Für Lau ist nur der Tod. Edda Minck ... derartige Sympathieträger nicht auch noch den Schutz der Gesetze genießen dürfen: Tagediebe, die sich noch nie die Mühe gemacht haben, mehr als zwei zusammen hängende Sätze zu formulieren, Trittbrettfahrer, die ander Leut’ Ideen klauen, Lauschepper, die sich die Früchte harter Arbeit erschleichen. Werner Münchow … weil es nicht verhandelbar ist. Geistiges Eigentum ist eine Tatsache, denn jedes Denk-Produkt hat, wie jedes andere Produkt auch, einen (oder mehrere) Urheber-Hersteller. Ihm durch die Anzweiflung der Urheberschaft die Rechte auf die materiellen und/oder immateriellen Früchte aus dieser Arbeit abzusprechen, ist demnach bloß ein Versuch, sich fremdes Eigentum anzueignen. Sabina Naber … ich selbst eine Urheberin bin und mich mit allen Kollegen solidarisch fühle, denen wie mir das Recht auf Arbeitslohn zusteht. Ingrid Noll … ich selbst bestimme, was mit meinen Werken geschieht. Elke Pistor … Schreiben mein Beruf ist und mein Vermieter leider bare Miete und keine Bücher von mir will. Oliver Pötzsch … die Gedanken zwar frei sind, aber nicht vom Himmel fallen. Und darum dem gehören, der sie sich mit Blut, Schweiß und Tränen aus den Rippen quetscht, und nicht irgendwelchen Freibeutern. Merke: FÜR die Literatur leben kann jeder Esel, VON der Literatur leben – DAS ist die Kunst. Peter Prange … das Urteil, Urgestein, Urviech, Urvertrauen, der Urknall, Urmeter, Urin, Urlaub, die Urkunde, Urgewalt, Urangst, Ursache, nicht einmal die Urschel ein Recht hinten braucht , um sich selbst vom gegenwärtig urzeitlichen Urgieren des urmenschlichen Urinstinkts zu bewahren: Jagen, sammeln, fressen, den andern was wegnehmen und wenn es nicht gratis ist, die Schädeln einschlagen, am besten durch Rufmord – ruckizucki geht das im Internet… Aber das Freiwild namens Urheber muß sich eben erst hinten ein Recht zulegen, um aus reinem Selbstschutz auf so was wie Anstand, Moral, Respekt vor den Mitmenschen und deren Eigentum usw. hinzuweisen – wie man sieht eh für Arsch und Friedrich… Und wenn die Steppe abgegrast und dieses Freiwild samt dem Recht, rülps, verdaut ist, futtern ein paar Dinosaurier die nimmersatten Urmenschen, is ja kein Freiwild mehr über, und dann: zuerst Eiszeit, intellektuelle, und dann Planet der Affen, u-u-u-u-ur lustig. Thomas Raab … Eigentum nun einmal Eigentum ist und bleibt, egal, ob es sich um geistiges oder materielles handelt und egal, ob wir im Internet- oder sonst einem Zeitalter leben. Heidi Rehn … der Kitt in meinen Fenstern längst alle ist, und Bücher so schwer im Magen liegen. Claudia Rossbacher … das Recht auf Entlöhnung ehrlicher Arbeit auch in Zukunft nicht nur für Bäcker und Lehrer gelten soll, sondern auch für Autoren. Barbara Saladin … es nicht darum geht, der Vermittlung von Wissen im Weg zu stehen, sondern einer als Fortschritt getarnten Für-lau-Mentalität eine Absage zu erteilen. Frank Schätzing … man Aufheben und Aufheben nicht verwechseln sollte. Uhren zum Beispiel kann man kaufen. Gelegentlich findet man eine, die jemand verlegt hat. Wenn man die aufhebt, gehört sie nicht dem Uhr-Heber, sondern dem, der sie hergestellt hat (dem Urheber) oder dem, dem sie der Urheber verkauft und der sie verlegt hat (dem Verleger). Entdecken ist recht. Einstecken schlecht. So die Moral von der Geschecht. (Wenn du den Rechtschreibfehler findest, darfst du ihn behalten! Deine Urheberin) Regina Schleheck Eine Geschichte gestaltet sich wie ein Haus: Es gibt viele kleine Räume und Winkel, die zusammengefügt das große Ganze ergeben. Ich bin sozusagen die Architektin meiner Bücher. Und gleichzeitig Maurer/Elektriker/Installateur, weil ich aus der Idee sogar noch ein fertiges Buch mache. Würde jemand von den Handwerkern erwarten, ihre Arbeiten kostenlos zur Verfügung zu stellen? Na also… deshalb sage ich JA zum Urheberrecht. Anna Schneider … meine Bücher meine Bücher sind. Ich klaue ja auch nicht den Piraten ihre Hemden, Hosen, Autos, Computer, Manifeste. Geistiger Diebstahl bleibt schmutzig! Leonhard Michael Seidl … geistiges Eigentum MINDESTENS genauso geschützt werden muss wie jedes abgefuckte Automobil auch! Jochen Senf … ohne Geld in dieser Gesellschaft nun mal nichts läuft. Könnte hier jeder alles umsonst bekommen, was man zum Leben benötigt, bräuchte es das Urheberrecht in dieser Form nicht. Dem ist aber nicht so. Sobald ein Buch oder ein Musikstück produziert wurde und damit auf dem Markt ist, hat es einen Kaufpreis. An dem verdienen viele – auch die Urheber des Werkes. Warum also sollte es Bücher oder Musik für lau geben, oder zum Dumping-Preis einer Flatrate, nur weil es das Internet gibt? Oder weil der Urheber gestorben ist? Wäre mir neu, dass Eigentum durch den Tod eines Menschen plötzlich zu Allgemeingut wird. Der Erfinder des Porsche ist tot. Porsche für alle? Nichts dagegen. Und weg mit den Kassen in den Supermärkten. Bis es soweit ist, möchte ich allerdings selbst entscheiden, wem ich die Produkte meiner geistigen Arbeit schenke. Vom Rest erwarte ich, dass er das tut, was man hier gemeinhin tut, wenn man etwas haben möchte. Bezahlen. Die ganze Debatte ist absurd! Ursula Sternberg … ich ja auch das Eigentum der Piraten an ihrem Computer respektiere. Uli Wickert
Die im Jahr 2005 gegründete literarische Agentur ist auf die Vertretung deutschsprachiger Autoren im In- und Ausland und auf die Vertretung und Beratung von Verlagen und verlagsnahen Unternehmen spezialisiert.